Feuer in der Restmüllaufbereitungsanlage Coerde
Großbrand verursacht Millionenschaden
Münster
Großeinsatz! Die Feuerwehr hat am Dienstag einen Großbrand in der Restmüllaufbereitungsanlage der Abfallwirtschaftsbetriebe in Münster-Coerde bekämpft. Verletzt wurde niemand, aber der Schaden ist immens.
Der Brandgeruch ist durch die gesamte Stadt gezogen, die riesige Rauchwolke war auch aus mehreren Kilometern Entfernung zu sehen: Am frühen Dienstagmorgen breitete sich ein massives Feuer in der Restmüllanlage der Abfallwirtschaftsbetriebe Münster (AWM) in Coerde aus.
„Um 6.20 Uhr schlug die automatische Brandmeldeanlage Alarm“, sagte Einsatzleiter Mathias Heist im Gespräch mit unserer Redaktion. Kurze Zeit später seien 150 Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr und Freiwilligen Feuerwehr aus dem gesamten Stadtgebiet an Ort und Stelle gewesen. Dort brannten in einer Halle der Müllsortieranlage hundert Kubikmeter Restmüll lichterloh. Glück im Unglück: Verletzte gab es keine. Wegen des Brandes wurde die Bevölkerung gewarnt, erstmals in NRW auch durch das Katastrophen-Warnsystem „Cell Broadcast“.
Brandschutzmauer verhindert Schlimmeres
Die Brandbekämpfung war laut Einsatzleiter Heist „massiv“. Massenhaft Löschschaum sei zum Einsatz gekommen. Dadurch und durch eine Brandschutzmauer zwischen zwei Gebäudeteilen habe verhindert werden können, dass die Flammen auf weitere Teile der Restmüllaufbereitung übergriffen.
„Das größte Problem des Einsatzes war, dass wir nicht in die betroffene Halle konnten“, beschrieb Heist die Lage vor Ort. Ein Statiker hatte vom Betreten der Halle abgeraten. Sie sei zwar standsicher gewesen, aber Dachteile drohten herabzufallen, so Heist. Mit dem allerersten Einsatz der Drohnenstaffel der Feuerwehr Münster konnte jedoch die Lage in der Halle sondiert werden, letztlich wurde der brennende Müll mit Radladern aus der Halle in Container gefüllt und darin abgelöscht.


Elfstündiger Einsatz
Um 17 Uhr war der elfstündige Feuerwehreinsatz beendet. Ordnungsdezernent Wolfgang Heuer lobte die „sehr gut funktionierende Gefahrenabwehr durch Feuerwehr und AWM selbst“.
Zwischenzeitlich hatte das hinzugerufene Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz wegen der Geruchsbelästigung sowohl an der Einsatzstelle selbst als auch in den benachbarten Stadtteilen Messungen durchgeführt. Ergebnis? Keine auffälligen Werte. Die Warnung der Bevölkerung wurde zurückgenommen.
Suche nach der Ursache
Was bleibt, ist ein Schaden in Millionenhöhe. Exakt war das ganze Ausmaß am Dienstag noch nicht zu beziffern. Das liege auch daran, wie stark eine Zerkleinerungsanlage in Mitleidenschaft gezogen worden ist, wie AWM-Betriebsleiter Patrick Hasenkamp sagte. Die gute Nachricht: Die große Sortieranlage sei unbeschadet. Der Wiederaufbau der Halle könne aber Monate dauern, sagte Hasenkamp, der den größten Brand jemals auf der Anlage als „traurigen Tag“ erlebte, die Feuerwehr aber für ihren „super Job“ lobte.
Bleibt die Frage: Was war der Auslöser für den Brand? Nach Hasenkamps Einschätzung sei ein unsachgemäß entsorgter Lithium-Ionen-Akku „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ Auslöser des Brandes gewesen. Immer wieder sorgen falsch entsorgte Gegenstände für Brände auf Recyclinghöfen. Bestätigt ist die Brandursache jedoch nicht – das Ergebnis der kriminalpolizeilichen Untersuchung steht noch aus.
Video in Kooperation mit dem WDR:
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