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Schüler präsentieren Spezial zur Ausstellung „Nimmersatt“

Gut leben durch schrumpfen

Münster

Die Ausstellung „Nimmersatt“ im LWL-Museum und weiteren Orten greift die Thematik der globalen Nachhaltigkeit auf. Jetzt wurde im Museum dazu ein neues Bundesministerium gegründet – von Jugendlichen des Kant-Gymnasiums und dem Verein Vamos.

Von Timo Gemmeke

Die 14 Schüler des Kant-Gymnasiums haben das neue Bundesministerium offiziell gegründet. Foto: Timo Gemmeke

Die „Fette Henne“ hat ihren Neujahrsvorsatz scheinbar sehr ernstgenommen und ordentlich abgespeckt. Besser gesagt: Sie ist geschrumpft. So passt der Vogel als Logo auch besser zum neuen Bundesministerium, dass unter der Abkürzung BMSchrumpfGGA firmiert und am Wochenende im LWL-Museum für Kunst und Kultur gegründet worden ist.

Das „Bundesministerium für Schrumpfung, Glück und ein Gutes Leben für ALLE“ ist ein Gemeinschaftsprojekt des münsterischen Vereins Vamos und Schülern des Immanuel-Kant-Gymnasiums in Hiltrup. Seit September vergangenen Jahres haben sie, aufgeteilt in vier Gruppen, an verschiedenen Projekten zum Thema globale Nachhaltigkeit gearbeitet.

Wichtige Impulse seien von beiden Seiten gekommen, erklärt Vamos-Projektleiter Tore Süßenguth. „Wir haben den Schülern die Themen globale Nachhaltigkeit nähergebracht, und sie uns ihre Perspektive auf das Thema gezeigt.“

Die "Empathiemaschine" von Eva Kotátková war ein besonderes Highlight der Ausstellung. Es wird von Performance-Künstlern gespielt. Foto: Timo Gemmeke

Wichtig sei dabei vor allem die Übersetzungsleistung der Schüler gewesen. „Mit der Sprache der Jugend kann man einen viel besseren Zugang finden, als wenn man nur im Akademiker-Sprech fabuliert“, so Süßenguth.

Und wie erzeugt man Aufmerksamkeit unter den Dutzenden Initiativen rund um Klimaschutz und Nachhaltigkeit, die aktuell aus dem Boden sprießen? „Die Gründung des Ministeriums war Idee unserer Schüler – und sie hat gefruchtet“, berichtet Süßenguth.

Seit vergangenem September haben die 14 Jugendlichen in ihren Gruppen verschiedene Schwerpunkte gesetzt: Wo kommt mein Handy her? Was haben Regenwaldrodungen mit dem Fleisch auf unserem Teller zu tun? Und warum ist unendliches Wachstum, vor allem auf wirtschaftliche Aspekte bezogen, kein geeignetes Modell für die Zukunft?

Ihre Ergebnisse hat die Gruppe anschließend multimedial aufgearbeitet: Mit interaktiven Landkarten, animierten und selbstgefilmten Videos. Die Ergebnisse wurden vor Eltern, Lehrern und Gästen im Auditorium des Museums vorgestellt.

Die Münsteraner Youtuber Merten und Pia haben den Schülern bei der Verbreitung ihres Projekts im Netz geholfen. Foto: Timo Gemmeke

Eine Schülergruppe hat sich mit der Verbreitung des Projekts im Internet beworben. Geholfen haben ihnen dabei die beiden münsterischen Youtuber Pia und Merten. „Dass Ihr Euch als so junge Leute schon mit so wichtigen Themen beschäftigt, ist echt vorbildlich“, so Pia Schulze, die im Netz als „Pia Kraftfutter“ bekannt ist.

Die interaktive Präsentation stieß auf breite Resonanz. So zeigten sich auch Maria Areerasd (Bezirk Nord) und Lorenzo Peuser (Bezirk Mitte) aus dem städtischen Jugendrat begeistert. „Es wäre toll, wenn solche Projekte näher an die Politik herangetragen würden.“

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