Wie sich Gästen die Eigentümlichkeiten eines Ortes nahebringen lassen
Gute Stadtführungen, schlechte Stadtführungen
Münster
„Das Rathaus: 1380 erbaut, 1944 zerbombt, 1958 wiederaufgebaut und 19 . . .“ Wenn Stadtführer ihre Gäste ermüden wollen, sollten sie so beginnen. Und wenn nicht – dann können sie es wie Franz-Josef Neutzler machen. Notizen einer seiner Touren mit einer Frau, die gern Gästeführerin wäre. Bis zu diesem Zeitpunkt jedenfalls . . .
Die Vorgeschichte muss erklärt werden, ehe die eigentliche Geschichte beginnt: Die Frau, die Franz-Josef Neutzler und seine Chefin Agnes Szymanski um eine Miniführung durch Münster gebeten hat, ist so etwas wie ein Stadtführungs-Junkie. Was nichts anderes bedeutet, als dass sie in jeder Stadt, die sie kennenlernt, sofort eine Führung bucht. Im Laufe der Zeit ist ihr klar geworden, dass ein Leben als Redakteurin, so schön es auch ist, irgendwann ein Ende hat. Und dann gelegentlich das zu machen, was sie in ihrer Freizeit genießt, als Seitenwechslerin quasi – der Gedanke hat seinen Reiz.