Stadtökologie
Hitze und Trockenheit haben böse Folgen
Münster
Die Sommer sind heiß und trocken. Das hat weitreichende Konsequenzen für die Stadtökologie, wie ein Bericht aus dem Ausschuss für Umweltschutz, Klimaschutz und Bauwesen zeigte.
Ausgetrocknete Bachläufe, verbrannte Wiesen und Herbstlaub im August – der erneut heiße und trockene Sommer hat fatale Folgen auf den städtischen Lebensraum. Wie es um Münsters Ökologie steht, berichteten am Dienstag städtische Mitarbeiter im Ausschuss für Umweltschutz, Klimaschutz und Bauwesen.
Der Wasserstandsmelder des Aasees hat Alarmstufe zwei ausgelöst. Der Pegelstand sei derzeit sogar acht Zentimeter tiefer als beim Fischsterben 2018, berichtete Daniel Berger, Projektleiter Aasee-Sanierung im Amt für Mobilität und Tiefbau.
Der Pegelstand werde zwar gesteuert, sei deshalb nur bedingt aussagekräftig, aber dass kein Wasser mehr über das Wehr in die Aa ablaufe, sei ein Warnsignal. Genau wie die in diesem Jahr im See gemessene Höchsttemperatur von 28 Grad. Dennoch sei die Wasserqualität gut. Ob dies an den Lüftern liege, der reduzierten Fischmenge oder andere Gründe habe, werde analysiert.
Die Bäume sind alle gestresst
Kleinere Gewässer führten in Teilen weniger oder kein Wasser mehr, so David Siemer vom Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit. Langfristige Schäden könnten die Folge sein.
100 Stadtbäume seien wegen der Dürre bereits gestorben oder stark beschädigt, sagte sein Kollege Matthias Selle. „Alle Bäume sind gestresst“, wie das frühe Abwerfen von Laub zeige. 30 Prozent der im vergangenen Jahr neu angepflanzten Bäume habe die Trockenheit bereits wieder vernichtet.
Bürger helfen beim Bewässern der Bäume
Im Zuge der Aktion „Münster schenkt aus“ wurden in diesem Jahr wieder 1000 Wassersäcke ausgegeben. Bei der Aktion können Bürgerinnen und Bürger beim Bewässern der 50.000 Straßenbäume mithelfen.
Eine weitere Strategie zum Schutz der Bäume könnte das Einbauen von Wasserspeichern in den Boden sein, doch dies könne nicht kurzfristig umgesetzt werden, so Selle. Ein zentrales Thema sei die Vergrößerung von Baumscheiben.
Stadtbaurat Robin Denstorff sagte, das der hydrologische Aspekt bei Neubauflächen gut planbar sei, wie auf dem Oxford-Areal. Problematisch sei der Altbestand, wo nicht ohne Weiteres entsiegelt werden könne.
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