33 Jahre nach der Premiere
Schrille Kostüme und ein buntes Showprogramm: 900 feierten die „Husch-Party“
Münster
Nach drei Jahren Pause stieg am Samstag wieder die „Husch-Party“. 900 Besucher feierten im Jovel bis in den frühen Morgen und genossen ein buntes Programm mit schrillen Kostümen und ganz viel Show.
900 Besucher und ein dreistündiges Showprogramm mit viel Musik, Travestie und Akrobatik: Am Samstagabend lud die Aidshilfe Münster wieder zur „Husch-Party“ ins Jovel – 33 Jahre nach dem Start im Jahr 1990. Der Kabarettist Christoph Tiemann moderierte den Abend.
„Wir leben in einer offenen Gesellschaft. Alle sollten angst- und diskriminierungsfrei miteinander umgehen können“, so NRW-Gleichstellungsministerin Josefine Paul (Bündnis 90/ Die Grünen), die ebenfalls an der Party teilnahm. Für sie wie für die vielen Besucher bedeutete der Samstagabend ein Wiedersehen nach dreijähriger Corona-Pause. Mit der Streichung des Paragrafen 175 und der Einführung der Homo-Ehe seien entscheidende Schritte in diese Richtung getan worden, so Paul. Die Landesregierung arbeite an einem Selbstbestimmungs- und Antidiskriminierungsgesetz, das Minderheiten hinsichtlich ihrer sexuellen Orientierung noch besser schützen solle.
Auch muslimische Gäste
Aber wie wirkt die queere Bewegung auf andere Minderheiten der Gesellschaft, etwa auf Geflüchtete, in deren Herkunftskulturen Homosexualität noch heute geächtet ist? Markus Giesbers, ehrenamtlicher Vorstand der Aids-Hilfe, und Jan Brinker, dort Sozial- und Sexualpädagoge, sehen das ganz pragmatisch. Sie freuen sich, dass auch Muslime unter den Gästen der Husch-Party seien, räumen aber zugleich ein, dass diese in ihren Familien oft auf Vorurteile und Zurückweisung stoßen würden.
Sie wiesen zudem darauf hin, dass ein Prozent der Menschen in der Ukraine HIV-positiv seien. Damit sei dort die Infektionsrate zehnmal so hoch wie in Deutschland. Die Arbeit der Aids-Hilfe stehe für Prävention: Safer Sex und die Ermöglichung einer frühestmöglichen Therapie nach einem positiven HIV-Test. Das Ziel müsse der Schutz der Menschen sein.
Party bis zum Morgen
Bis in die Morgenstunden wurde im Jovel gefeiert. Funky e. V., Europas größtes inklusives Tanzensemble, trat auf, ebenso das Salonorchester Münster. Mit der Dorfdiva Ottilie S. betrat einer der jüngsten Travestiekünstler Deutschlands die Husch-Bühne. Das GOP Varieté-Theater präsentierte Varieté, Artistik und Show. Die Queen-Tribute-Band MerQury lieferte brillanten Sound, schrille Kostüme und beste Musik.
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