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Immer mehr Verbraucher zahlungsunfähig

Großer Anstieg bei Insolvenzen in Münster

Münster

Die Schere geht auseinander: Während im vergangenen Jahr die Zahl der Unternehmensinsolvenzen zurückging, stieg sie bei Verbrauchern sprunghaft an.

Von Karin Höller

Die Zahl der Insolvenzen in Münster ist um 53,7 Prozent gestiegen. Foto: Jens Kalaene (Symbolbild)

Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Insolvenzen in Münster im Vergleich zu 2020 sprunghaft um 53,7 Prozent gestiegen – und zwar von 216 auf 332. Treiber in der Landesstatistik sind allerdings ganz klar die privaten Insolvenzen. Während nämlich die Unternehmensinsolvenzen sogar um 15,6 Prozent auf 54 Insolvenzen im Jahr 2021 zurückgingen, stiegen die Insolvenzverfahren von Verbrauchern (dazu zählen Arbeitnehmer, Rentner oder Erwerbslose) um 96 Prozent auf insgesamt 247.

Die Statistik des Landesbetriebs IT.NRW führt im Regierungsbezirk Münster einen noch größeren Anstieg der Gesamtzahl der Insolvenzen auf: ein Plus von 61,4 Prozent auf 3769 Insolvenzen im Jahr 2021. Während die Unternehmensinsolvenzen um minimale 0,2 Prozent stiegen, stieg die Zahl der Verbraucherinsolvenzen um 92,7 Prozent auf 2737 im Jahr 2021.

Diese Schere zwischen Unternehmens- und Verbraucherinsolvenzen weist die Statistik auch insgesamt für NRW aus. Danach gab es 9,3 Prozent weniger Unternehmensinsolvenzen und 102,1 Prozent mehr Verbraucherinsolvenzen im Jahr 2021.

Wirkung staatlicher Hilfen

Trotz der wirtschaftlichen Krise im Zusammenhang mit Covid-19 lag die Zahl der beantragten Unternehmensinsolvenzen mit 3950 unter dem Vorkrisenniveau des Jahres 2019 (5350 Verfahren). Ein Grund könnte laut einer Pressemitteilung von IT.NRW sein, „dass die Insolvenzantragspflicht für Unternehmen zu Beginn des Jahres 2021 teilweise ausgesetzt war“. Hinzu kamen die staatlichen Konjunkturhilfen.

Besonders stark stiegen die Insolvenzzahlen des Jahres 2021 im Vergleich zu den Werten der Jahre 2019 und 2020 im Beherbergungsgewerbe (Hotels, Ferienwohnungen, Campingplätze). In der Gastronomie, im Einzelhandel, bei Reisebüros und bei Reiseveranstaltern und im Wirtschaftszweig „Kreative, künstlerische und unterhaltende Tätigkeit” lagen sie unter dem Niveau der Jahre 2019 und 2020.

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