„Alexianer Waschküche“
Inklusionsunternehmen im Blickpunkt
Münster
Corona-Auswirkungen auf Inklusionsunternehmen, steigender Mindestlohn und die Ausbildung von schwerbehinderten Menschen waren Themen in der „Alexianer Waschküche“. Zu Gast dort war die Landesbehindertenbeauftragte Claudia Middendorf.
Wie hat sich die Corona-Pandemie auf Inklusionsunternehmen ausgewirkt? Was bedeutet die Einführung des Mindestlohns für diese Betriebe? Und wie sollte die Ausbildung von schwerbehinderten Menschen aussehen?
Über diese Themen haben sich Uta Deutschländer, Geschäftsführerin des Inklusionsbetriebs „Alexianer Waschküche“, und die Landesbehindertenbeauftragte Claudia Middendorf im Rahmen der Informationswochen der Inklusionsunternehmen ausgetauscht.
Gastronomie hat es nicht leicht
„Nicht alle Inklusionsbetriebe sind gut durch die Pandemie gekommen“, sagte Deutschländer, die als Präsidentin des europäischen Dachverbands für Inklusionsunternehmen gut vernetzt ist. Zumindest in Münster sei aber keines der etwa 15 Unternehmen aufgrund von Corona in die Insolvenz gerutscht. Gleichwohl hatten und haben es nach Angaben der Alexianer-Geschäftsführerin noch einige Bereiche wie die Hotellerie und Gastronomie schwer – auch in Münster. „Viele Betriebe hatten Kurzarbeit und versuchen jetzt, wieder zurück ins Leben zu kommen“, sagte sie.
Die „Waschküche“ sei als Veranstaltungsort ebenfalls davon betroffen. „Gerade in der Gastronomie gibt es noch viel Zurückhaltung. Hier gab es beispielsweise schon lange keine größere Veranstaltung mehr“, erklärte sie. Auch das Catering sei noch nicht wieder so gefragt wie vor der Pandemie. Ein weiteres Problem seien die steigenden Energie- und Lebensmittelpreise.
Und ein Aspekt, der ebenfalls nicht außer Acht gelassen werden darf, sei die Erhöhung des Mindestlohns bis Oktober auf zwölf Euro die Stunde. Das bereitet Deutschländer Kopfzerbrechen. Sie fragt: „Wie sollen wir das alles finanzieren?“
Middendorf mit Lob für die „Waschküche“
Ein anderes Thema war die Ausbildung von schwerbehinderten Menschen. „Diese Personen müssen mehr, anders und besser ausgebildet werden“, sagte Deutschländer. Middendorf unterstrich: „Die höchste Arbeitslosenquote liegt bei Menschen mit Behinderung.“ Dabei hätten gerade diese Personen eine sehr hohe Identifikation mit ihrem Betrieb. „Die Talente dieser Menschen müssen entdeckt und gefördert werden – und das auch in vollumfassenden Ausbildungen“, bemerkte sie. Ein Lob hatte sie für die „Waschküche“ im Gepäck, die bereits Menschen mit Behinderung ausbildet.
Startseite