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Ex-Prinz Lutz Puhe ist 90 Jahre alt

„Johannes Heesters der Hammer Straße“

Münster

Lutz Puhe hat den Karneval in Münster über Jahrzehnte mitgeprägt – nicht nur als umjubelter Prinz. Nun feiert Puhe seinen 90. Geburtstag – ein Rückblick.

Von Helmut P. Etzkorn

Als Sänger, Büttredner und ehemaliger Prinz hat Lutz Puhe den münsterischen Karneval geprägt. Jetzt ist er 90 Jahre alt. Foto: hpe

In Münsters Karnevalskreisen hat er den Ehrentitel „Johannes Heesters der Hammer Straße“, weil er mit seinen Liedern und Chansons auf den närrischen Bühnen über fünf Jahrzehnte die Menschen begeisterte. Jetzt wurde Lutz Puhe 90 Jahre alt, für Generalprinzmarschall Paul Middendorf ist der Jubilar „ein Glücksfall nicht nur für die Prinzengarde, der den Karneval in der Nachkriegszeit entscheidend geprägt hat“.

1964 regierte Puhe als Prinz in Münster, mit einem Vierspänner fuhr er damals auf dem bis in den letzten Winkel mit Menschen gefüllten Prinzipalmarkt vor und genoss „den einmaligen Empfang, den ich bis heute nicht vergessen habe“, so der Jubilar.

Ein Auftritt mit Klasse

Als junger Versicherungskaufmann entdeckte Puhe schon früh sein Herz für den Karneval und wurde Mitglied in der KG Freudenthal. Als Kellermeister und Bütt­redner („Tott und Töttchen“) war er dort aktiv, später übernahm Puhe viele Jahre das Amt des Hofmarschalls und dann des Generalprinzmarschalls.

Puhe war nicht nur im Karneval ein gefragter Moderator, der seine Zuhörer begeistern konnte. Mit seinen Liedern sang sich der Schlagerkomponist („Ich möcht gern Dein Prinz sein“) in die Herzen der Münsteraner. Elegant, feinsinnig, gediegen und mit viel Liebe zu den Menschen – so erlebten ihn die Freunde des Karnevals auf der Bühne – natürlich immer mit Schal und Zylinder. Er war singender Höhepunkt vieler Galaprunksitzungen und Großveranstaltungen in der Halle Münsterland.

Geehrt wurde Puhe mit nahezu allen Auszeichnungen, die in der regionalen Narretei vergeben werden, darunter die „Goldene Peitsche“ der Fidelen Bierkutscher. Bei den Aasee-Narren war er viele Jahre als Moderator der Senatstaufe im Einsatz.

Middendorf: „Puhe hat Geschichte geschrieben und nicht nur unseren Freundeskreis enorm bereichert.“

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