Auftritt im Hauptbahnhof
„Schnellste Tour Deutschlands“: Johannes Oerding spielt 20-Minuten-Konzert
Münster
Eine prall gefüllte Bahnhofshalle, tosender Applaus und ein kleiner Verplapperer: So lief das kostenlose Konzert von Johannes Oerding am Donnerstagmorgen im Hauptbahnhof Münster.
Schon weit vor 9 Uhr morgens haben sich die ersten Schaulustigen in der Bahnhofshalle die besten Plätze gesichert. Nicht ohne Grund, denn als sich Johannes Oerding – wie man ihn kennt, mit Hut und Gitarre –, um Punkt 9 Uhr auf der kleinen Brücke im ersten Bahnhofs-Obergeschoss zeigt, ist nicht nur der Applaus laut, es ist auch richtig voll. Nur noch ein kleiner Durchgang bleibt den Reisenden, die in den Hauptbahnhof herein- oder aus ihm herauswollen.
Vier Konzerte an einem Tag, von der Deutschen Bahn angekündigt als die „Schnellste Tour Deutschlands“: Oerding reist von Münster weiter mit dem ICE, um in Düsseldorf, Karlsruhe und Ulm ebenfalls in den dortigen Hauptbahnhöfen aufzutreten. Für die Deutsche Bahn ein PR-Coup, für alle, die gekommen sind, eine Chance den deutschen Popstar beinahe hautnah zu erleben.
Oerding spielt in Münster seine größten Hits
Ob es die ungewohnte Umgebung ist? Er sei jedenfalls selten so aufgeregt gewesen, sagt Oerding, als er in die Bahnhofshalle schaut. Muss er aber gar nicht sein, denn das Publikum muss nicht erst überzeugt werden. Es geht von Anfang an so mit, als habe es sich schon monatelang auf den in Münster in der Raphaelsklinik geborenen Oerding gefreut. Wohl auch, weil die vier Lieder, die Oerding in Münster spielt, gleichzeitig auch seine größten Hits beinhalten. Mit „An guten Tagen“ verwandelt Oerding den Hauptbahnhof zum Abschluss dann endgültig in eine Konzertstätte. Es wird mitgeklatscht, mitgesungen, gefilmt und fotografiert.
Nur einmal droht sich der Protagonist, der früher schon mal häufiger in Münsters Nachtleben unterwegs war, als er seine in der Stadt studierenden Geschwister besuchte, zu verplappern. Vier Konzerte und die Anreise mit dem Zug, er hoffe, dass er da nicht zu spät komme, sagt Oerding, um mitten in die einsetzenden Lacher dann aber doch noch zu ergänzen: „Ich mache mir da keine Sorgen.“
Viel Applaus nach 20-Minuten-Konzert
Um 9.22 Uhr ist dann schon alles vorbei. Oerding winkt, die Zuschauer applaudieren und johlen. Und wenige Augenblicke später ist der Hauptbahnhof wieder nur ein Bahnhof. Um 10.09 Uhr setzt sich der Zug von Johannes Oerding von Gleis 9 in Bewegung. Nächster Halt – Düsseldorf.