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Standort-Streit um JVA

JVA-Neubau: Absage für Handorf nur Teilerfolg

Münster

Nach dem zerplatzen Paukenschlag rund um den Neubau der Gefängnisses auf dem Kasernengelände in Handorf melden sich die Bürgerinitiative J(V)A-Münster und der Naturschutzbund Münster zu Wort.

wn

Artenreiche Wiese auf dem Standort-Übungsplatz Handorf Foto: Nabu

Im derzeitigen Hickhack um den Standort der neuen JVA äußert sich in einer Pressemitteilung die Bürgerinitiative „J(V)A Münster“. Deren Sprecher, Franz Pohlmann, bezeichnet das Aus für den Standort Handorf nur als Teilerfolg. „Im Gegensatz zur häufig in der Öffentlichkeit falsch wahrgenommenen Ablehnung einer neuen JVA speziell in Handorf geht es uns im Kern um ein Ende immer weiterer Flächenversiegelungen zu Lasten von Natur und Landwirtschaft“, so Pohlmann, der für die ÖDP im Rat sitzt. Von daher werde die BI weiter dafür kämpfen, dass nicht nur die übrigen potenziellen landwirtschaftlichen Flächen in und um Münster als mögliche Standorte untersucht werden. „Wir fordern die Einbeziehung bereits versiegelter Flächen über den Standort Münster hinaus. Es gibt in NRW reichlich geeignete Industriebrachen und ungenutzte Gewerbegebiete“, macht sich Pohlmann für ein Umdenken bei den Verantwortlichen stark.

Sollte die erneute Suche nach einem Standort für die JVA zu einer Versiegelung bisher landwirtschaftlich genutzter oder ökologisch wertvoller Flächen in Münster führen, bietet die BI „J(V)A-Münster“ allen Betroffenen ihre Hilfe beim Aufbau des Widerstands an. „Die Kontaktaufnahme kann über unsere Homepage www.ja-muenster.de oder direkt über mich erfolgen“, freut sich Pohlmann über die Fortsetzung des Kampfes für den Flächenerhalt und ein Umdenken in der Politik.

Überraschung und Erleichterung – so die Reaktionen beim Naturschutzbund (Nabu) Münster. So unerwartet die neuen Entwicklungen rund um den Neubau der JVA kamen, so freuen sich die Naturschützer doch sehr, dass der wertvolle Standortübungsplatz Handorf-Ost nicht für diese Planung geopfert werde. Der Nabu hatte im vergangenen Jahr acht Flächen überschlägig naturschutzfachlich bewertet, die aus Sicht des planenden Bau- und Liegenschaftsbetriebes NRW ebenfalls für einen JVA-Neubau grundsätzlich geeignet sind.

„Wir würden uns freuen, wenn bei einer Bewertung von neuen Standorten der Naturschutz stärker berücksichtigt wird,“ fasst Nabu-Vorsitzender Peter Hlubek die Hoffnung der Naturschützer zusammen.

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