Vortrag von umstrittenem Tierrechtler
Keine größeren Proteste
Der umstrittene Tierrechtler Helmut F. Kaplan hielt am Montagabend vor rund 50 Zuhörern einen Vortrag am Centrum für Bioethik der Universität. Größere Proteste gegen ihn blieben jedoch aus.
Eine antifaschistische Gruppe hatte den Auftritt im Vorfeld kritisiert. Kaplan hat wiederholt die Tötung von Tieren mit dem Holocaust verglichen. Kritiker werfen ihm eine Verharmlosung der Verbrechen des Nationalsozialismus vor. Zudem wurde kritisiert, dass der Vortrag an einem 9. November - also jenem Tag, an dem an die Reichspogromnacht vom 9. November 1938 erinnert wird - stattfindet.
Sowohl das Centrum für Bioethik als auch die Universitätsspitzen sahen jedoch im Vorfeld keinen Grund, den Referenten wieder auszuladen.
Vor Beginn der Vorlesung stand ein Polizeiwagen vor der Tür, eine Handvoll Studierender verteilte Flugblätter, in denen Kaplans Holocaust-Vergleiche scharf kritisiert wurden. In der Vorlesung hielt sich der Referent jedoch strikt an sein Thema: „Ist Fleischessen Privatsache?“
Auf Nachfrage von Studierenden betonte Kaplan, nichts rechts zu sein, zudem sei er auf eine Diskussion über seine Holocaust-Vergleiche nicht vorbereitet. Ein Mitarbeiter des Centrums verteidigte die Einladung des Referenten, stellte aber gleichwohl klar, dass er das Töten von Tieren nicht mit dem Holocaust vergleichen würde.Die Veranstaltung endete nach knapp zwei Stunden und einer angeregten Diskussion.
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