Kinderuni in der Musikhochschule
Wenn die Musik zum Beruf wird
Münster
Was macht eigentlich ein Musikwissenschaftler? Wie studiert man Schlagzeug? Michael Custodis und Stephan Froleyk hatten bei der Kinder-Uni die Antworten.
Die Frage „Und was macht man damit später beruflich?“, ist für Musikstudierende nicht immer einfach zu beantworten. Mit der Antwort können selbst die eigenen Eltern oft nichts anfangen. Der Musikwissenschaftler Prof. Dr. Michael Custodis und der Komponist und Schlagzeuger Prof. Stephan Froleyk gehen dem Thema „Hören, machen, erforschen: Musik im Alltag und im Beruf“ auf den Grund. Ihr Publikum: ein bis in die letzte Reihe gefüllter Konzertsaal, Altersklasse acht bis zwölf Jahre.
Dass Kinder oft die besten Fragen stellen, zeigt sich auch am Freitag in der Musikhochschule. „Wie konnte Beethoven komponieren, als er schon taub war? Wer hat es als erster hinbekommen, dass eine Geige so schön klingt, und sind das am Bogen echte Pferdehaare? Warum hört man zwei Töne, wenn man beim Marimbaphon nur auf eine Platte schlägt?“ Die Exkurse in Musikgeschichte, Instrumentenbau und Physik des Schalls, die die beiden Profis als Antwort unternehmen, sind zwar kindgerecht. Sie gehen aber auch auf den großen Wissensdurst des jungen Publikums ein und trauen ihnen die komplexen Antworten zu, die die spannenden Fragen erfordern.
Trotz der Begeisterung, mit der Custodis und Froleyk über ihre Arbeit sprechen, wäre eine Musikvorlesung ohne Hörbeispiel keine runde Sache. Paula und Sophie Linke spielen Geige, seit sie denken können und lockern den Vortrag mit CD-reifen Duett-Interpretationen auf.
„Warum sind Musikinstrumente eigentlich so teuer?“, lautet eine weitere Frage. Custodis hat zwar eine Antwort parat, Froleyks zeigt aber, dass man auch mit Blumenkübeln tolle Musik machen kann – und dass man sie sogar dann im Kopf hören kann, wenn sie gar keiner spielt.
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