Karnevalisten verteilen Süßigkeiten für Kinder
„Kleines Zeichen am Rosenmontag“
Münster
Eine karnevalistische Tradition sollte weiterleben: Deshalb kamen auch an diesem besonderen Rosenmontag die Chef-Jecken in die Arkaden. Und doch war in diesem Jahr alles ganz anders.
Nein, ein „Helau“ geht Bürgerausschuss-Präsident Dr. Helge Nieswandt angesichts der dramatischen Lage in der Ukraine an diesem besonderen Rosenmontag nicht über die Lippen. Zusammen mit seinem Vorstand und Prinzgardisten trifft er sich um 11.11 Uhr ganz in zivil und einheitlich mit Krawatten in den ukrainischen Nationalfarben in den Münster-Arkaden, um „eine Tradition weiterleben zu lassen“.
Üblicherweise wird im Einkaufszentrum der Prinz in Bonbons aufgewogen, auch darauf wurde verzichtet. Stattdessen gab es vom Center-Management 200 süß gefüllte Tüten, die anschließend an die Kinderstation in den Unikliniken übergeben wurden. „Es ist eine Zeit, die einfach keine Freude macht. Trotzdem wollen wir ein Zeichen für das Brauchtum setzen“, so Nieswandt.
Lob für die Zurückhaltung
Bürgermeisterin Angela Stähler, die ja bei der Prinzenproklamation im November erstmals „hautnah närrische Luft schnupperte“, lobte Bürgerausschuss und Prinzengarde für die „verantwortungsvolle Absage aller Aktivitäten“, nachdem sich im Dezember die Coronalage zugespitzt hatte. Und angesichts des Krieges in der Ukraine „seien weder Kostüm noch Feier angesagt“.
Prinz Mario Engbers, der sich eigentlich auf einen sonnigen Abschluss seiner Session gefreut hatte, will nun „alle Kräfte für 2023 bündeln“. Der Bürgerausschuss will gemeinsam mit der Stadt im Frühjahr ein stimmiges Hygienekonzept erarbeiten und so frühzeitig die Weichen für die närrische Zeit ab dem 11.11. stellen. Nieswandt: „Eine Absage wird es dann definitiv nicht mehr geben.“
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