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Lewe schwört Stadtverwaltung auf Zukunftsstrategie ein

Klimaschutz als neues „Münstergefühl“

Münster

Klimaschutz als eine Querschnittsaufgabe der Stadtverwaltung und auch der Stadtgesellschaft – darüber diskutierten 100 Spitzenvertreter der Stadt am Montag. Oberbürgermeister Markus Lewer bezeichnete anschließend de Klimaschutz als neues Markenzeichen Münsters.

von Klaus Baumeister

Alle städtischen Ämter, Institutionen und Unternehmen beteiligten sich an dem Strategiegespräch und packten ihre Gedanken in Karton, vor dem Oberbürgermeister Lewe hier steht. Foto: Klaus Baumeister

„Wir wollen die Besten sein.“ Den ohnehin existierenden Wettbewerb der deutschen Großstädte möchte Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe um eine neue Disziplin erweitern: Klimaschutz. Überdurchschnittlich große Anstrengungen zum Klimaschutz, so seine Botschaft am Montagnachmittag nach einer Tagung im Rathaus, sollen „ein Markenzeichen der Stadt Münster“ werden und Einzug in den Bürgerstolz halten.

100 Spitzenvertreter aller städtischen Dezernate, aller Ämter sowie auch aller städtischen Unternehmen hatte der Oberbürgermeister im Rathaus um sich gescharrt. Ein solches Treffen habe es bislang nur während der Flüchtlingskrise 2015 gegeben, als es darum ging, im gesamten „Konzern Stadt“ ein Bewusstsein für die Größe der bevorstehenden Aufgabe zu wecken.

Heraus aus der klassischen Hierarchie“

Auch jetzt sparte Lewe nicht mit großen Worten, um die Veränderungen zu beschreiben, die auf die Stadtverwaltung und dann auf die gesamte Stadtgesellschaft zukommen. Es gehe „um den Mut, aus der klassischen Hierarchie herauszukommen“. Es gehe darum, „interdisziplinär zu denken“ und den Klimaschutz als „Querschnittsaufgabe der Verwaltung“ zu implementieren.

Die Stadtverwaltung wiederum solle – aus ihrer Vorbildfunktion heraus – ein „Narrativ“ schaffen, in dem der Klimaschutz und die damit verbundenen Veränderungen (auch die Restriktionen) positiv aufgenommen werden. Der Stolz müsse die Angst ersetzen. Nur wenn es gelinge, „ein neues Münstergefühl durch die Besetzung des Themas Klima“ zu erzeugen, werde die angestrebte Klimaneutralität erreichbar sein. „Wenn wir es nicht schaffen, wer soll es dann schaffen?“

Zielkonflikte nicht ausgeschlossen

Auf Nachfrage räumte Lewe ein, dass Zielkonflikte nicht ausgeschlossen seien. So sei es sicherlich nicht möglich, alle Menschen im Außenbereich für die Windenergie zu begeistern. Aber man müsse den Dialog mit ihnen suchen und sie fragen, worin denn die Alternative bestehe. Lewe erklärte weiter, dass der Klimaschutz auch Mobilitätsfragen berühre und Münsteranerinnen und Münsteraner sich auf eingeschränkten Parkverkehr einstellen müssten.

Lösungen statt Verbote

Bei alledem sei es wichtig, mehr auf Lösungen als auf Verbote zu setzen und auf die Wahrnehmung Münsters als „Klimastadt“ hinzuarbeiten. Für 2023 ist eine „Klimawoche“ geplant.

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