Prävention
K.o.-Tropfen: Was tun, wenn man zum Opfer wird?
Münster
Mit der Aufhebung der Corona-Maßnahmen und den wieder vollen Kneipen und Clubs, steigt auch die Gefahr von sogenannten K.o.-Tropfen. Wie kann ich mich davor schützen und was sollte man machen, wenn man doch Opfer wird? Ein Überblick.
Polizei und Rechtsmedizin bitten Party- und Clubgänger beim Thema K.o.-Tropfen um Achtsamkeit. „Niemals einen Drink von einem Fremden annehmen, immer das eigene Getränk im Blick haben“, rät Rechtsmediziner Justus Beike. So könne das Risiko von K.o.-Tropfen minimiert werden.
Auf dem Markt gibt es auch Armbänder oder Nagellacke, die das Mittel GHB erkennen sollen. „Mir sind allerdings keine aussagekräftigen Studien bekannt, die das wirklich belegen“, sagt Beike. Er wolle zwar nicht direkt an der Wirksamkeit zweifeln, aber er mahnt davor sich mit solchen Hilfen zu sehr in Sicherheit zu wiegen, da wenn überhaupt nur bestimmte „K.o.-Mittel“ erkannt werden könnten.
Die Beratungsstelle Frauen-Notruf Münster bietet in ihren Räumlichkeiten (an der Heisstraße 9) auch sogenannte „Spikeys" zur kostenlosen Mitnahme an. Dabei handelt es sich um Stopfen, die in die Flasche gedrückt werden. Anschließend wird ein Strohhalm reingesteckt. Dadurch sei es deutlich schwieriger für andere Personen K.o.-Tropfen unbemerkt etwas ins Getränk mischen.
Was tun, wenn man das Gefühl hat, man ist zum Opfer geworden?
„Die Mittel wirken immer sehr schnell. Wer zum Beispiel in einer Bar das Gefühl hat, ein Getränk wurde vergiftet, der sollte seine geschützte Umgebung, zum Beispiel die Freunde, nicht verlassen. Außerdem sollte direkt ein Krankenwagen gerufen werden. Wenn der Sanitäter erstmal auf der Tanzfläche ist, dann passiert so schnell nichts“, rät Rechtsmediziner Justus Beike auch mit Blick auf mögliche weitere Straftaten.
Wer sich bereits Zuhause befinde, der sollte so schnell wie möglich einen Arzt aufsuchen. Ist das nicht so einfach möglich, soll versucht werden, eine Urin-Probe von sich zu sichern. „Kein Scherz: dafür reicht zunächst auch erstmal ein ausgespültes Senf- oder Marmeladenglas“, so der Rechtsmediziner. Denn wenn es um die Nachweisbarkeit der sogenannten K.o.-Tropfen geht, können Minuten entscheidend sein.
Startseite