Geplante Arbeiten an Bergstraße
Bürgerversammlung: Kritik an Umleitung durch den Breul
Münster
Für elf Monate wird ab Januar 2023 die Bergstraße gesperrt. Der Verkehr soll dann unter anderem durch den Breul umgeleitet werden. Daran wurde auf einer Bürgerversammlung am Donnerstagabend Kritik geübt.
„Wir haben Großes vor“: Mit diesen Worten eröffnet Stadtwerke-Sprecherin Lisa Schmees am Donnerstagabend die Bürgerversammlung zu den geplanten Bauarbeiten in der Bergstraße. Entsprechend groß ist das Interesse. Rund 60 Personen sind in die Hildegardisschule gekommen, um sich über die Sanierung der Ver- und Entsorgungsleitungen, vor allem aber über deren verkehrliche Auswirkungen zu informieren.
Im Januar 2023 sollen die Arbeiten starten – und am 15. November 2023, kurz vor dem Start der Weihnachtsmärkte, beendet sein. Die Regen- und Schmutzwasserkanäle von 1906 seien in desolatem Zustand, auch Strom-, Gas- und Wasserleitungen erneuerungsbedürftig, unterstreicht Jürgen Schmidt von den Stadtnetzen.
Umleitung „ist lebensgefährlich“
Für elf Monate muss die Bergstraße zwischen Tibusstraße und Buddenturm voll gesperrt werden, der Autoverkehr (und damit auch der Busverkehr) werden in diesem Zeitraum umgeleitet – unter anderem durch den Breul, der in Richtung Kanalstraße zur Einbahnstraße wird. Zudem werden dort 50 Parkplätze am Fahrbahnrand wegfallen.
„Was Sie am Breul planen, ist lebensgefährlich“, meint ein Zuhörer. An der Straße befinden sich eine Kita und ein Spielplatz, viele alte Leute wohnen dort. Diese würden nicht nur durch den zusätzlichen Verkehr gefährdet, sondern auch durch Radfahrer, die rücksichtslos auf den Bürgersteigen fahren.
Die Umleitung gerade der Busse durch den Breul sei „alternativlos“, betont Dietmar König von der Stadt. Anderenfalls könnten große Teile des Nordviertels nicht vom ÖPNV bedient werden. Zudem sei die Straße 6,50 Meter breit, sie müsste damit nicht einmal zur Einbahnstraße werden. Im Übrigen seien neun Busse pro Stunde doch „machbar“.
Kritik an Wegfall von Parkplätzen
Eine Anliegerin kritisiert, dass sie dann nicht mehr im Breul parken könne, obwohl sie einen Anwohnerparkausweis habe. Antwort von König: Dieser gelte ja nicht allein für den Breul.
Eine Seniorin ist auf einen Rollator angewiesen und kritisiert, dass die Bushaltestelle Tibusstraße während der Arbeiten nicht bedient wird und sie dann auf eine weiter entfernte ausweichen müsse. Bürgermeister Dr. Stephan Nonhoff bittet derweil um Verständnis. Die Maßnahme erfolge über einen „überschaubaren Zeitraum“ – „dafür bekommen sie zukunftssichere Einrichtungen“.
Es gibt auch gute Nachrichten für die Anlieger: Nachts werde nicht gebaut, und fast die ganze Zeit sollen ihre Wohnungen erreichbar sein – auch entlang der Bergstraße. Und dann gibt Tiefbauamtsleiter Gerd Rüller auch noch dieses Versprechen: Mit Ende der Umleitung würden die Busse wieder aus dem Breul verschwinden.
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