Politik sucht neue Leitung und neues Konzept
Fahrplan fürs Pumpenhaus
Münster
Das Pumpenhaus ist eine bundesweit berühmte Theateradresse. Und trotzdem seit Jahren unterfinanziert und unterbesetzt. Demnächst geht auch noch Ludger Schnieder. Wo soll das hinführen?
Was war zuerst da: Ludger Schnieder oder das Pumpenhaus? Schwer zu sagen. Als das freie Theater von der „Theaterinitiative Münster“ (TIM) 1985 gegründet wurde, gehörte Ludger Schnieder schon irgendwie dazu. Und als der Verein 1999 einer gGmbH Platz machte, wurde und blieb Ludger Schnieder Geschäftsführer. Kaum vorstellbar, dass er irgendwann mal aufhört.
Ist aber so, spätestens Mitte 2023. In der Kulturpolitik rauft man sich deshalb die Haare, wer ihn dereinst ersetzen könnte – und zu welchen Bedingungen. Die bisherigen Regeln sind zwar gut, aber 20 Jahre alt. So ist etwa der Etat für die Fördermittelvergabe durch ein Kuratorium seit 1999 nicht erhöht worden. Der inflationsbedingte Verlust beträgt 38 Prozent . . .
Das Kulturamt hat dem Kulturausschuss nun eine Pumpenhaus-Vorlage unterbreitet, die von Mandatsträgern jeglicher Couleur als „beispielhaft“ und „extrem spannend“ bewertet und einstimmig angenommen wurde. Die Eckpunkte:
Chronisch unterfinanziert
Die finanzielle und personelle Ausstattung des Pumpenhauses ist defizitär. Ähnliche Häuser haben viel mehr Geld, überdies ein Leitungsteam mit klarer Trennung von künstlerischer Leitung und Geschäftsführung.
Im Frühjahr 2022 soll bei einem Workshop mit Landesbeteiligung ermittelt werden, wie sich Form und Ausstattung verbessern lassen.
Im Sommer 2022 werden Anforderungsprofil und Wiederbesetzungsverfahren abgestimmt.
Im Herbst 2022 soll gewählt werden. Wobei sich alle darüber im klaren sind, dass es extrem schwierig wird, Ludger Schnieders Fußstapfen zu füllen. Daran könnte mindestens der enge Zeitplan scheitern.
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