1. www.wn.de
  2. >
  3. Münster
  4. >
  5. Kultur
  6. >
  7. Käfer krabbeln – Moldau fließt

  8. >

Konzert für junges Publikum: „Der Wald meiner Träume“

Käfer krabbeln – Moldau fließt

Münster

Das 2. Konzert für junges Publikum in Münster führte in den „Wald meiner Träume“. Und da gab es einiges zu entdecken. Wir waren beim traumhaften Ausflug im Kleinen Haus des Theaters dabei.

Von Günter Moseler

Hinter den Musikern krabbeln schon munter die Käfer auf der Leinwand. Foto: Moseler

Ein wildes Gewusel vor und auf der Bühne, ein Wispern, Flüstern überall. Letzte Blicke zur Mama, manchmal auch zum Papa, dann verdunkelt sich der Saal im Kleinen Haus: Das 2. Konzert für junges Publikum in den „Wald meiner Träume“ hat begonnen. Henning Ehlert gibt dem Sinfonieorchester Münster ein Zeichen, schon fliegen Takte aus Mendelssohns „Sommernachtstraum-Ouvertüre vorüber. Auf der Leinwand hinter dem Orchester kraxeln drei Strichmännchen über ein abstraktes Balkengerüst, da naht schon Moderatorin Sabine Kuhnert und liest die Geschichte von der kleinen Frieda, die über Lewis Carrolls „Alice im Wunderland“ einnickt und von ihrem Traum in eine Parallelwelt gelockt wird.

Eigentlich hatte Frieda „mal wieder kein Bock auf irgendwas“, gähnt zu ruhigen Anfangstakten der Ouvertüre – da erwacht plötzlich ihr Abenteuergeist. Ein Kaninchen hoppelt in einen Zauberwald, um mysteriöse „Baumfresserchen“ zu verjagen. Auf der Leinwand erscheint ein Schlappohrhasen-Porträt. Die Seitenschals links und rechts schalten auf „Grün“: Wir nähern uns dem Wald!

Frieda wandert durch den Wald wie Sabine Kuhnert die Zuschauerreihen entlang und weiter bis ins Orchester hinein. Das zitiert düstere Takte aus Webers „Freischütz“-Ouvertüre, im Hintergrund sieht man jetzt einen Baumstumpf. Es gibt die „Tanzende Libelle“ und ein „Käferkonzert“, wo die Kinder durch eifriges Trampeln das Käferkrabbeln imitieren. Die Streicher schicken schroff ein schlaues Füchslein von Leoš Janáček durch die Szene.

Es wird unheimlich: „Willkommen im Irrwald, der Wald, der irre macht!“ Violinen und Klarinetten spielen ein verdächtig harmloses „Ein Männlein steht im Walde“.

Dann gilt es, eine geheimnisvolle Höhle, durch die Smetanas „Moldau“ fließt, zu erkunden! Rechtzeitig kommt der Vorschlag, den Weg zur „Quelle der Weisheit“ zu finden, die „Moldau“ erweist sich als Kompass ins Freie. Und das Kaninchen hat noch einen Trick parat: Bäume pflanzen!

Startseite