Wirth und Hagedorn mit „Sieben Brücken“ im Pumpenhaus
Leben und Lieder des Ostens
Münster
Den Titelsong singen sie mit den Stimmen kleiner Mädchen. Und solche sind sie auch noch, als das Lied 1978 herauskommt. „Über sieben Brücken musst du geh’n“, heißt es im Refrain. „Siebenmal wirst du die Asche sein, aber einmal auch der helle Schein.“ Auf diesen hellen Schein arbeiten sie hin – Caro und Tine, zwei Mädchen aus Ostberlin. Jede wird das Glück auf ihre Weise suchen, und jede wird dabei einiges an Höhen und Tiefen durchleben. Aber Freundinnen werden sie am Ende doch bleiben. Auch wenn es zwischendurch anders aussieht.
Den Titelsong singen sie mit den Stimmen kleiner Mädchen. Und solche sind sie auch noch, als das Lied 1978 herauskommt. „Über sieben Brücken musst du geh’n“, heißt es im Refrain. „Siebenmal wirst du die Asche sein, aber einmal auch der helle Schein.“ Auf diesen hellen Schein arbeiten sie hin – Caro und Tine, zwei Mädchen aus Ostberlin. Jede wird das Glück auf ihre Weise suchen, und jede wird dabei einiges an Höhen und Tiefen durchleben. Aber Freundinnen werden sie am Ende doch bleiben. Auch wenn es zwischendurch anders aussieht.
„Sieben Brücken“ ist ein Stück mit viel Musik. Konzipiert hat es Christiane Hagedorn, die mit Carolin Wirth auf der Bühne steht. Neben dem titelgebenden „Karat“-Song, der später von Peter Maffay gecovert wurde, kommen Lieder von Nena, Nina Hagen, Joachim Witt, Gerhard Gundermann und weiteren vor – alle von Hagedorn und Wirth mit eigener Handschrift interpretiert und von Martin Scholz (Klavier), Dieter Kuhlmann (Bass) und Gregor Hengesbach (Gitarre) begleitet.
Unter Carola von Seckendorffs Regie wird die Geschichte von Caro und Tina erzählt, zwei Frauen, die sich als Mädchen angefreundet haben und in Kontakt bleiben, nachdem Caro mit ihren Eltern in den Westen gegangen ist. Die Montagsdemonstrationen und der Mauerfall werden thematisiert, aber auch die Ernüchterung, die Caros Familie im Westen erlebt. Männer spielen eine Rolle und Eifersucht. Träume gehen in Erfüllung – und platzen. Es ist ein Wechselbad der Gefühle, dem sich die beiden ausgesetzt sehen, im Osten wie im Westen, und bei dem ihre Freundschaft mehr als einmal auf die Probe gestellt wird.
Und es ist ein Stück Geschichtsunterricht. Aber nicht wie in der Schule, wo es um Jahreszahlen geht. Hier stehen Menschen im Mittelpunkt, ihre Sehnsüchte und Entwürfe und letztlich auch die Frage, wie sehr sich das eigene Leben planen lässt. All dies bringen Hagedorn und Wirth in kurzen, aber prägnanten Szenen auf die Bühne. Man erlebt sie lachend und streitend, euphorisch und am Boden zerstört. Gerade noch wollen sie sich in die Arme fallen, im nächsten Augenblick fauchen sie sich an. Was immer sie auch spielen, sie spielen es unverschämt gut. Das und die Tatsache, dass man sich endlich mal für die DDR interessieren sollte, macht die Aufführung sehenswert.
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