Sinfoniekonzert vereint György Ligeti, Frédéric Chopin und Sergej Rachmaninow
Sehnsuchtsgefühle statt Nationalismus
Münster
Eine üppige Orchesterbesetzung, aber kein effekthaschendes Spektakel: Golo Berg und das Sinfonieorchester Münster zeigten, welch faszinierend ernstes Werk sich hinter dem heiter anmutenden Titel „Sinfonische Tänze“ von Sergej Rachmaninow verbirgt.
Ein Ungar in Rumänien und Österreich, ein Pole in Paris und ein Russe in Amerika: Münsters Orchester präsentierte im neunten Sinfoniekonzert drei Komponisten, die ihre Heimat verließen, aber die Wurzeln nie kappten – Sehnsuchtsgefühle statt Nationalismus. Und die große Zustimmung des Publikums, die dem Werk Sergej Rachmaninows am Ende des Abends galt, zeigte auch: Die Kultur Russlands wird langfristig auch nicht von Kriegstreibern beschädigt werden.