Horváths „Geschichten aus dem Wiener Wald“ in Münsters Großem Haus
Verhandlungen über ein Mädchen
Münster
Sie wirken wie ein hübsches Volksstück, decken aber kleinbürgerliche Untugenden auf: die „Geschichten aus dem Wiener Wald“ des Ödön von Horváth.
„Nichts gibt so sehr das Gefühl der Unendlichkeit als wie die Dummheit.“ Diesen Satz stellt Ödön von Horváth seinen „Geschichten aus dem Wiener Wald“ als Motto voran. Das 1931 in Berlin uraufgeführte Drama deckt unter dem Mantel des Volksstücks ein kleinbürgerliches Bewusstsein auf, dessen Opportunismus schließlich zum Faschismus führt. Gleichzeitig ist es die Geschichte eines gefallenen Mädchens, das fällt, weil es gestoßen wird. Am Wochenende hatte die Inszenierung von Schauspieldirektor Remsi al Khalisi im Großen Haus des Theaters Münster Premiere.