Junges Sinfonieorchester im Waldorfkonzertsaal
Zwölf Kesselpauken mit athletischer Artistik bespielt
Münster
Heiße Rhythmen, südamerikanisches Flair - das Junge Sinfonieorchester spielte Musik von Bolero bis Malambo,
Über einem zweitaktigen rhythmischen Ostinato klingen in regulärem Wechsel zwei Varianten einer Melodie, deren starre Mechanik von einem Steigerungsprozess überlagert wird. Die abschließende Explosion der Form wird vom katastrophischen Rücksturz nach C vollzogen. Das klingt eher nach der Bedienungsanleitung für eine Silvesterrakete – tatsächlich aber funktioniert Maurice Ravels „Bolero“ genau so! Allerdings wurde besagter Höhepunkt vom Jungen Sinfonieorchester unter Bastian Heymel in Zeitlupe gezündet, dafür allerdings umso effektvoller in den donnernden Zielgraden. Für die Themenarabesken der Instrumentalsoli ein Balanceakt in einsamer Höhenluft – dennoch legte sich die nervöse Unentschlossenheit, je unaufhaltsamer sich die Orchestral-Lawine den katastrophisch- triumphalen Schlusstakten näherte.