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Kommentar zur „Letzten Generation“

Farbe über Grundrechte-Artikel geschüttet: Eine abscheuliche Aktion

Klima-Aktivisten der Gruppe „Letzte Generation“ haben die Glasskulptur „Grundgesetz 49“ am Reichstag mit schwarzer Farbe begossen. An der Aktion gab es heftige Kritik aus allen demokratischen Parteien – zurecht, meint unser Kommentator.

Aktivisten der „Letzten Generation“ schütten Farbe auf die Grundrechte-Artikel des Denkmals „Grundgesetz 49“ in Berlin Foto: IMAGO/Jonas Gehring

Wer schwarze Farbe über die Grundrechtsartikel kippt, kritisiert damit nicht die Bundesregierung, er trifft die Verfassung. Wer das Grundgesetz besudelt, darf sich über die Empörung aus allen demokratischen Parteien nicht wundern.

Im Alltag von Milliarden Menschen sind Freiheit und Menschenwürde, wie sie die ersten 19 Grundgesetz-Artikel garantieren, nur ein ferner Traum. Die jungen Protestierer mussten nie um diese Grundrechte bangen, haben anders als die Mütter und Väter des Grundgesetzes nie erleiden müssen, dass diese Rechte mit Füßen getreten wurden. Der selbst ernannten „Letzten Generation“ erscheinen diese Rechte offensichtlich so selbstverständlich, dass sie sie mit Dreck bewerfen. Abscheulich!

Aktion schadet dem Kampf gegen die Klimakatastrophe

Unsere Verfassung regelt, wie Demokraten friedlich um die besten Lösungen streiten wollen – nur mit der Waffe des Arguments. Das Grundgesetz ist beim Kampf gegen die Klimakatastrophe nicht das Problem; es weist den einzigen demokratischen Weg zur Lösung. Wer es angreift, attackiert die Demokratie. Mit ihrer verabscheuungswürdigen Aktion hat die „Letzte Generation“ erneut eine Grenze der Radikalisierung überschritten. Das Drama: Solche Aktionen schaden dem dringend notwendigen Kampf gegen die Klimakatastrophe massiv.

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