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Neues Gebäude in Kinderhaus

LWL investiert 18 Millionen Euro in Förderschule

Münster

Die Inklusion an den Regelschulen hat Förderschulen nicht überflüssig gemacht. Im Gegenteil. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat in Kinderhaus 18 Millionen Euro investiert.

Von Klaus Baumeister

Sie freuen sich über die Fertigstellung der Martin-Luther-King-Schule des Ladschaftsverbandes Westfalen-Lippe (v.l.): LWL-Schuldezernentin Birgit Westers, Schulleiterin Magdalena Beermann, LWL-Direktor Dr. Georg Lunemann und LWL-Baudezernent Urs Frigger. Martin-Luther-King-Schule Foto: Klaus Baumeister

Gleich in doppelter Hinsicht bemerkenswert war die Feierstunde, zu der der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Freitag in Kinderhaus eingeladen hatte. Zum einen blieb der 18 Millionen Euro teure Neubau um 500.000 Euro unter den veranschlagten Kosten. Zum anderen betonten alle Rednerinnen und Redner bei der Neueröffnung der Martin-Luther-King-Schule, dass Förderschulen auch in Zeiten der Inklusion notwendig sind.

Damit nicht genug: Der LWL-Direktor Dr. Georg Lunemann geht davon aus, dass die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die aktuell bei 200 liegt, in den kommenden zehn Jahren auf 240 steigen wird. „Förderschulen und Inklusion sind im Übrigen kein Gegenzug“, ergänzte die LWL-Schuldezernentin Birgit Westers. Förderschulen seien als „Expertise-Zentren“ wichtiger denn je. Zumal die Inklusion an den Regelschulen vielfach „noch nicht da ist, wo sie sein sollte“, wie Norbert Ostermann, Vorsitzender des LWL-Schulausschusses, ergänzte.

Schüler kommen aus der Region

Die Schülerinnen und Schüler am Bröderichweg kommen aus den Städten Münster und Hamm sowie aus den Kreisen, Borken, Coesfeld, Steinfurt und Unna. Sie alle benötigen eine besondere Förderung im Bereich der Sprache, leiden zuweilen auch unter Rede- oder Angststörungen. Der LWL, zu dem neun kreisfreie Städte und 18 Landkreise gehören, ist in Westfalen für den Betrieb der Förderschulen zuständig.

Der Neubau wurde erforderlich, weil das alte Gebäude aus den 1960er-Jahren stammte und baulich nicht mehr den aktuellen Erfordernissen entsprach. Die Räume waren zu klein, das Gebäude nicht barrierefrei. Die Martin-Luther-King-Schule ist Teil des LWL-Förderzentrums in Kinderhaus, das der LWL seit 2017 kontinuierlich saniert und umbaut. Laut Direktor Lunemann soll das Gesamtprojekt bis Ende 2024 abgeschlossen sein. Bis dahin will der LWL insgesamt 40 Millionen Euro ausgeben, die Hälfte davon stammt vom Land NRW.

Großes Lob für die gute Schularchitektur

Unisono wurde der helle und sehr komfortable Neubau gelobt und eine gute Schularchitektur nach einem geflügelten Wort als „dritter Pädagoge“ bezeichnet. Carolin Ischinsky von der Schulaufsicht der Stadt Münster ließ es sich in diesem Zusammenhang nicht nehmen, die beiden anderen Pädagogen zu benennen. Der erste sei natürlich die Lehrkraft, der zweite seien die Kinder selbst.

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