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Klemens Nottenkemper geht in den Ruhestand

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Münster

Nach 19 Jahren an der Spitze des städtischen Unternehmens Wohn- und Stadt geht Klemens Nottenkemper in den Ruhestand.

Klaus Baumeister

19 Jahre lang leitete Klemens Nottenkemper das städtische Unternehmen Wohn- und Stadtbau, insgesamt 37 Jahre lang war er in der Wohnungs- und Immobilienbranche tätig. Jetzt geht der 65-Jährige in den Ruhestand. Foto: kb

Wer Erfolg haben will, muss ins kalte Wasser springen – und dann schwimmen. Für Klemens Nottenkemper, der am Mittwoch seinen letzten Arbeitstag als Geschäftsführer des städtischen Unternehmens Wohn- und Stadtbau hatte, prägte diese Erfahrung bereits den Beginn seiner Berufskarriere.

Ende der 1970-er Jahre trat Nottenkemper eine Stelle bei der Wohnungsgenossenschaft Lünen an. Seine Funktion: Assistent der Geschäftsführung. Gerade einmal sechs Monate später starb der Chef, und Nottenkemper stand vor der Aufgabe, von jetzt auf gleich die Genossenschaft zu leiten.

Bei seinem Wechsel von Lünen nach Münster im Jahr 1995 war kein Todesfall zu beklagen, wohl aber eine ungeordnete Personalsituation bei der Wohn- und Stadtbau, die sich damals noch Deutsches Heim nannte.

Nottenkemper übernahm die Leitung – und sprang erneut in das kalte Wasser. Der Grund war und ist angenehmer Art: Münster boomt. Als der Wohnungsexperte nach Münster kam, lebten exakt 264 877 Menschen in der Stadt, heute kratzt Münster an der 300 000-Einwohnermarke.

„Es ist anstrengend, aber schön, einen prosperierenden Markt zu bedienen“, kann Nottenkemper bis heute seinem Job viel Positives abgewinnen. Der Erfolg drückt sich auch in Zahlen aus: Derzeit baut die Wohn- und Stadtbau in Münster 250 Wohnungen. „Für weitere 175 Wohnungen soll noch in diesem Jahr der Baubeginn erfolgen.“ An ein Ende des Baubooms sei in den kommenden fünf bis zehn Jahren nicht zu denken.

Dabei ist nicht der Wohnungsbau, sondern deren Verwaltung das Kerngeschäft des Unternehmens mit seinen 70 Mitarbeitern. Über 6000 Mietwohnungen betreut die Wohn- und Stadtbau.

Darüber hinaus ist die Wohn- und Stadtbau in zahlreichen Projekten involviert, baut Flüchtlingsunterkünfte und Kindergärten, sorgt für die Umnutzung von Kirchengebäuden. Die anstehende Bebauung der York-Kaserne in Gremmendorf und der Oxford-Kaserne in Gievenbeck beschert dem Unternehmen auch in der Nach-Nottenkemper-Ära viel Arbeit. Dass der jetzt pensionierte Chef eben diese Arbeit nie gescheut hat, führt er nicht zuletzt auf seine Herkunft aus einer Unternehmerfamilie in Olfen zurück. Der elterliche Betrieb handelte mit Lebensmitteln und Kohle, überdies gab es eine Landwirtschaft. Eigentlich sollte er den Betrieb übernehmen, doch sein Weg führte ihn in die Wohnungs- und Baubranche.

In der kommenden Woche erfolgt die offizielle Übergabe der Amtsgeschäfte an seine Nachfolgerin, Sandra Wehrmann. Danach bleibt der 65-Jährige noch bis Ende Mai, um Wehrmann bei der Einarbeitung zu helfen.

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