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Sozialdemokraten in Münster

Mathias Kersting neuer SPD-Fraktionschef

Münster

Die SPD sortiert sich neu. Nach dem Rücktritt von Dr. Michael Jung hat die Ratsfraktion den Gremmendorfer Mathias Kersting zum neuen Vorsitzenden gewählt. Unterdessen gehen die Sondierungsgespräche der Parteien zur Bildung einer Ratsmehrheit weiter. Alles ist noch offen.

Klaus Baumeister

Mathias Kersting ist neuer SPD-Fraktionschef Foto: SPD

Was sich in der vergangenen Woche bereits andeutete, ist jetzt offiziell: Mathias Kersting ist neuer Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion. Er wurde am Montagabend einstimmig gewählt und tritt die Nachfolge von Dr. Michael Jung an. Jung war bei der Kommunalwahl am vergangenen Sonntag als SPD-Oberbürgermeisterkandidat gescheitert und hatte daraufhin sein Ratsmandat niedergelegt.

Neben Kersting gehören Doris Feldmann, Marius Herwig und Lia Kirsch dem neuen Fraktionsvorstand an.

Unterdessen wurde am Montag klar, dass es verbindliche Absprachen zur Bildung einer neuen Ratsmehrheit vor der Stichwahl am kommenden Sonntag nicht geben wird. So ist auf jeden Fall noch ein Sondierungsgespräch zwischen den beiden größten Fraktionen von CDU und Grünen geplant – „aber erst nach der Stichwahl“, wie der GAL-Fraktionschef Christoph Kattentidt mit Blick auf den laufenden Wahlkampf erklärt.

SPD liebäugelt mit Bündnis aus Grünen und Volt

Mit einem Treffen vor Sonntag hat auch niemand gerechnet, da beide Parteien für ihren jeweiligen Oberbürgermeisterkandidaten werben. Der SPD-Unterbezirkschef Robert von Olberg kündigt derweil für Dienstag eine Pressekonferenz an, um Näheres zu erläutern, wie sich die Partei im neuen Rat positionieren möchte. Vielleicht wird auch bekannt gegeben, ob die SPD ein Votum zugunsten eines der beiden Oberbürgermeister-Kandidaten abgibt.

Zu hören ist, dass die SPD mit einem Ratsbündnis aus Grünen, SPD und der neuen Partei Volt liebäugelt. Zusammen haben die drei Parteien 34 Stimmen im 66-köpfigen Rat. Ob es dazu kommt, ist noch offen, da Volt eine weithin unbekannte und noch sehr kleine Partei in Münster ist. Zumindest aber hat es bereits ein Treffen führender Grüner mit den neuen Volt-Ratsmitgliedern Tim Pasch und Helene Goldbeck gegeben. Anschließend teilte Volt mit, dass sie ihre Wähler – bei der Ratswahl waren es gut 4000 – aufrufe, Peter Todeskino zu unterstützen, weil man ihm jene Wende zutraue, „an der auch wir aktiv mitwirken wollen“. Ähnlich hatte sich in der vergangenen Woche auch die ÖDP ausgedrückt.

FDP in schwieriger Situation

Keine Positionierung gibt es bislang bei der FDP. Der Fraktionschef Jörg Berens wollte sich auf Anfrage unserer Zeitung dazu nicht äußern. Durchgesickert ist jedoch, dass es in der vergangenen Woche ein Gespräch zwischen FDP und CDU gegeben hat und am Dienstag ein Treffen von FDP und SPD ansteht.

Die FDP ist in einer schwierigen Position. Einerseits wäre eine Wahlempfehlung zugunsten des Grünen Todeskino der eigenen Basis nur schwer vermittelbar. Andererseits ist ein Ampelbündnis aus Grünen, SPD und FDP die einzige Machtoption der FDP im Rat.

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