Hohe Auszeichnung für den Klostergarten der Kapuziner
Mehr als eine grüne Oase in Münster
Münster
Der Klostergarten der Kapuziner wurde von der UN ausgezeichnet. Umweltministerin Svenja Schulze nahm die Auszeichnung anlässlich einer Feierstunde im Kloster vor.
„Dieser Garten ist ein Geschenk für Münster.“ Mit diesen Worten hat Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) den Verantwortlichen des Klostergartens der Kapuziner gratuliert. Der Klostergarten wurde im Rahmen der UN-Dekade 2010-2020 für Biologische Vielfalt ausgezeichnet, heißt es in einer Mitteilung des Bistums. Dass das seit mehr als einem Jahr zu einem öffentlichen Ort der Begegnung umgestaltete Terrain rund um das Kapuzinerkloster in Münster aber wesentlich mehr sein möchte als eine grüne Oase in der Stadt, wurde bei der Feierstunde deutlich.
Klosterleiter Bruder Dr. Bernd Beermann hatte vor Beginn der Feierstunde Ministerin Schulze, Münsters Nachhaltigkeits-Dezernenten Matthias Peck, Bürgermeisterin Wendela-Beate Vilhjalmsson und viele der beteiligten Projektpartner im Nieselregen durch den Garten geführt: Auf 1,5 Hektar Fläche sind nach und nach zahlreiche Gemüse- und Kräuterbeete entstanden, es warten ein Gewächshaus auf den Frühling und Tomatenpflänzchen in 25 Sorten, es trauen sich die ersten Knospen an den Obstbäumen in 66 verschiedenen Sorten hervor und frühe Osterglocken rahmen Beete.
Was aber das Besondere an einem – vor allem an diesem – franziskanischen Garten ist, das erfuhren die Gäste in der vollbesetzten Klosterkirche in Beiträgen, die dem neuen Buch „Mit Sorge – in Hoffnung. Zu Impulsen aus der Enzyklika ,Laudato si‘ für eine Spiritualität im ökologischen Zeitalter“ entnommen waren.
Bernd Beermann, Guardian des Kloster, ist Biologe und Chemiker und hat sich in seinem Buchbeitrag mit der Gestaltung und den Aufgaben eines franziskanischen Gartens befasst. Unter Bezug auf den heiligen Franziskus und sein Naturverständnis, das sich besonders im „Sonnengesang“ aus dem Jahr 1225 darstelle und in einem Beitrag von Dr. Nikolaus Kuster näher erläutert wurde, solle der Garten Sammelraum für die Werke Gottes sein. „Dies bedarf manchmal auch der Vermittlung durch Naturwissenschaftler ebenso wie durch Theologen“, so hieß es in Beermanns Beitrag
Ministerin Schulze mahnte in ihrem Grußwort grundlegende Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft an, um diese Vielfalt in Zukunft zu erhalten. Beispiele zeigten, dass sich Dinge zum Guten wenden ließen, wenn Menschen sensibilisiert würden.
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