Erster Flohmarkt des Jahres
35.000 Schnäppchenjäger auf der Promenade
Münster
Vorwärts geht es für die Schnäppchenjäger nur im Schneckentempo: Münsters erster Promenaden-Flohmarkt im Jahr 2023 lockt am Samstag rund 35.000 Sammler und Jäger auf die Flaniermeile zwischen Aasee und Schloss. Besonders die privaten Anbieter sprechen von „guten Geschäften“.
Elke Hamelns (28) aus Sendenhorst ist froh, einer der 300 Stellplätze zwischen „Spatzl“ und Gerichtsstraße ergattert zu haben. „Es läuft gut und mein Keller ist endlich wieder überschaubar“, sagt die Hausfrau. Nebenan auf der großen Wiese versuchen ab 5.50 Uhr alle ihr Glück, die keinen festen Standplatz für 12,50 Euro und vier laufende Meter Tischfläche ergattern konnten.
„Der Andrang war riesig, innerhalb weniger Minuten waren dort alle Flächen weg“, sagt Flohmarkt-Projektleiterin Leonie Fohrmann vom Veranstalter Halle Münsterland. Und am Ende finden fast alle der rund 700 privaten Anbieter noch ein freies Fleckchen für Puppenwagen mit Häkelmaus, Bücher vom „Nebelsturm“-Krimi bis zum Fachmagazin für Babymassage und Star-Wars-Miniaturfiguren. Wer mag, kann auch Lose für einen Euro kaufen und mit etwas Glück ein nagelneues Skateboard abstauben, auch bei den Spielesammlungen und Puzzle-Kartons ist die Auswahl groß. Immer mit dem Versprechen, „es sind auch alle Teile drin“, so Verkäufer Markus Solomon.
Ab 8.30 Uhr bis zum frühen Nachmittag ist es bei optimalem Wetter durchgehend voll. Wohl auch, weil viele in den dunklen Monaten Keller und Speicher ordentlich ausgemistet haben. „Viel frische Ware, so eine Auswahl hat man nur im Frühjahr“, meint Liselotte Mergenstein, die nach im Handel nicht mehr verfügbaren Lego-Bausätzen fahndet. Im Sprachgewirr fallen holländische Akzente auf, das Interesse an dem Open-Air-Basar ist offenbar auch bei unseren Nachbarn groß. „Das Münsterland ist hier komplett vertreten, unser Markt ist ein Event für die ganze Region“, freut sich Fohrmann.


Und wer eine original Dunlop-Wathose für den nächsten Starkregen-Einsatz sucht, wird für 30 Euro fündig. „Garantiert ohne Löcher“, meint der Verkäufer. Überhaupt ist der Promenaden-Flohmarkt mehr als Handel und Wandel. „Man trifft hier alte Freunde, es wird gelacht und das Feilschen ist ja das schönste“, so Frank Abel, der seit Jahrzehnten ein „Trödel-Junkie“ ist, wie er sagt. Und wer lang genug sucht, findet beispielsweise Blechschilder für den halben Preis als nebenan beim gewerblichen Anbieter. Oder einen Kreta-Fotokalender, allerdings von 1997.
Am 16. Juni startet der Nachtflohmarkt
Traditionell bei jüngeren Leuten gefragt sind Kleidungsstücke aller Art. Für die Freiluft-Anprobe muss dann auch mal ein Bettlaken als Sichtschutz herhalten, aber das ist völlig normal auf Münsters größtem Schnäppchenbasar. Am 16. Juni startet ab 20 Uhr der Nachtflohmarkt auf der Promenade. Taschenlampen konnte man am Samstag schon mal vorsorglich kaufen, ab zwei Euro übrigens.
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