Vergleich
Abfallgebühren: Münster auf vorletztem Platz
Münster
Teure Abfallgebühren: Bei einer Untersuchung der Deutschen Traumhauslotterie belegt Münster bei den monatlichen Kosten für die Müllabfuhr den zweitletzten Platz. Dabei ist ein Vergleich eigentlich nicht so einfach.
Wieder tauchen die Abfallgebühren der Stadt Münster negativ in einem Ranking auf. Dieses Mal aber (noch) nicht in der Statistik der Bund der Steuerzahler, in der jährlich die Müllgebühren in Nordrhein-Westfalen gegenübergestellt werden, sondern in einer Untersuchung der Deutschen Traumhauslotterie.
Dort werden die monatlichen Mindestkosten für die Müllabfuhr der 30 größten Städte Deutschlands verglichen. Als Berechnungsgrundlage gibt die Soziallotterie die möglichst günstigsten Kosten der Abfallwirtschaften der jeweiligen Kommune an.
Münster ist Vorletzter
Negativ für Münster: Die Stadt belegt mit Kosten in Höhe von 30,07 Euro im Monat den vorletzten Platz. Mehr bezahlen müssen nur die Berlinerinnen und Berliner mit 41,05 Euro. Anders sieht es dagegen in Chemnitz (8,92 Euro) und Bielefeld (9,69 Euro) aus. Die zwei Städte schneiden am preiswertetesten bei der Müllabfuhr ab. Der durchschnittliche Preis liegt bei 18,32 Euro.
Für eine Einordnung der Analyse sorgt Manuela Feldkamp, die Pressesprecherin der Abfallwirtschaftsbetriebe Münster (AWM), auf Anfrage. Auf den ersten Blick würden die Abfallgebühren wie eine leicht vergleichbare Dienstleistung wirken, seien bei näherer Betrachtung allerdings eine komplexe Kombination verschiedener Bausteine.
Viele Einzelleistungen
So könnten Unterschiede durch viele Einzelleistungen entstehen. „In Münster ist die monatliche Sperr- und Grüngutabfuhr, die wöchentliche Abfuhr der Biotonne, die Wertstofftonne, die Papiertonne ohne zusätzliche Kosten, ein dichtes Netz von elf Recyclinghöfen, bei denen Wertstoffe und die allermeisten Abfälle kostenlos abgegeben werden können, in den Gebühren enthalten“, erklärte sie. In anderen Kommunen sei das nicht oder nur mit Extrakosten der Fall.
Weitere Faktoren, die zur Komplexität beitragen, seien die Behältergröße, das Leerungsintervall sowie Rückstellungen oder Abschreibungen, die noch berücksichtigt werden müssen. Kurz: „Man kann nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.“
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