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Pandemie-Bekämpfung

Münster bekommt ein Corona-Impfzentrum

Münster

In NRW werden demnächst voraussichtlich 50 Corona-Impfzentren entstehen – eines davon in Münster. Die Stadt sucht gerade nach einem geeigneten Standort.

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Krisenstabsleiter Wolfgang Heuer ruft zur Kontaktreduzierung auf. Foto: Martin Kalitschke

Die Halle Münsterland ist als Standort im Gespräch, aber auch Kliniken oder leerstehende Kasernen: Münster bereitet in den kommenden Tagen den Aufbau eines Corona-Impfzentrums vor. „Die Maßnahme erfolgt in Abstimmung mit dem Land und ist Teil der nationalen Impf­strategie“, bestätigte am Abend der Leiter des Corona-Krisenstabs, Wolfgang Heuer. Mediziner rechnen im ersten Quartal 2021 mit ei­nem wirksamen und dann auch zugelassenen Impfstoff ge­gen das Coronavirus.

Wie die Stadt mitteilt, sollen in NRW rund 50 Impfzentren entstehen, eines davon in Münster. Das sei Teil der nationalen Impfstrategie. Heuer geht davon aus, dass die Kommunen zumindest für die Herrichtung der Zentren verantwortlich sind. „Im Corona-Impfzentrum werden voraussichtlich verschiedene Partner aus dem Gesundheitswesen zusammenarbeiten, um gemeinsam die geplante schrittweise Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen“, sagte er.

Suche nach dem Standort läuft

Da genaue Informationen zu Ausgestaltung und Betrieb der Zentren noch fehlen, könne zum möglichen Standort und der notwendigen Infrastruktur noch keine Auskunft gegeben werden. Die Verantwortlichen der Stadt rechnen mit einem  sehr kurzfristigen Startschuss für die Vorbereitungen. „Der Aufbau der geplanten Impfzentren hat höchste Priorität, da mit der Impfung der Bevölkerung die entscheidende Wende der Pandemiebekämpfung einhergehen wird. Das wird für alle Beteiligten ein organisatorischer und logistischer Kraftakt werden“, sagte Heuer.

Niedrigster Inzidenzwert in ganz NRW

Der Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums Münster (UKM) und Sprecher der münsterischen Kliniken, Prof. Dr. Hugo Van Aken, machte im Gespräch mit unserer Zeitung Mut damit, dass Münster derzeit eine der wenigen größeren Städte in NRW sei, die Neuinfektionszahlen von unter 50 Personen am Tag zählt.

Heuer bestätigte, dass Münster im Vergleich der NRW-Großstädte mit 80,2 aktuell den günstigsten Inzidenzwert aufweise (die anderen liegen allesamt über 100). „Ich warne aber davor, dies als Vorwand für Sorglosigkeit zu nehmen“, betonte Heuer. Konsequente Kontaktreduzierung zwischen den Menschen sei auch in Münster das Gebot der Stunde, um eine stärke Ausbreitung zu verhindern.

Wolfgang Heuer

Der Krisenstabschef hält es daher auch für richtig, dass die Kanzlerin und die Ministerpräsidenten nun erst das Infektionsgeschehen bis zur kommenden Woche abwarten wollen, bevor sie über weitere Maßnahmen entscheiden. „Ausschlaggebend sollte dann sein, den Menschen eine Perspektive zumindest bis Januar aufzuzeigen. Die Bürger wollen wissen, was auf sie in nächster Zeit zukommt“, sagte Heuer.

Aktuell befinden sich 1722 Münsteraner als Kontaktpersonen der Kategorie 1 (1291) oder als Reiserückkehrer (431) in Quarantäne. In einem Altenwohnheim im Stadtteil Coerde gab es erneut Ansteckungen. 23 Bewohner haben sich infiziert; vier sind wieder gesund, einer ist gestorben. Fünf Mitarbeitende sind bislang erkrankt.

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