Matthias Wormbs singt Detlev Jöckers Schlager
„Münster, ich liebe dich“: Ein Klick hilft kranken Kindern
Münster
Wer Kinderlieder kann, kann auch Schlager für Erwachsene. Detlev Jöckers neue Münster-Hymne, mit deren Erlös er nierenkranke Kinder unterstützt, wird vermutlich abgehen wie Schmidts Katze . . .
Was ist ein Schlager? Wenn man sofort mitsingen kann. Und deshalb ist Detlev Jöcker ein Schlagerkomponist – das hat er mit seinen über 1300 Liedern zur Genüge bewiesen. Doch Jöckers Spezialität ist das Kinderlied, nicht der Popschlager für die Generation 30 plus. Deshalb ist „Münster, ich liebe dich“ auch für den erfahrenen Komponisten etwas Neues und ziemlich Aufregendes: eine Hymne an die Stadt Münster, ein Lied für den aufstrebenden Interpreten Matthias Wormbs – und zugleich ein Segen für nierenkranke Kinder, die vom Erlös des Liedes unterstützt werden.
Wird das ein Erfolg? Mit Sicherheit. „Münster, ich liebe dich“ ist ein enthusiastischer Partyschlager, von Matthias Wormbs mit vollem Einsatz gesungen. Als Stadtfest-Eröffnung oder als Karnevalshymne wird es sich unter Garantie selbstständig machen, denn außer guter Laune verbreitet es so viel Münster-Verzückung, dass die Pflastersteine auf dem Prinzipalmarkt feuchte Augen kriegen: Die schönste aller Städte, das „Dach der Welt“, „wenn Treusein Freude macht, dann ist es Liebe . . .“ – mehr geht wirklich nicht.
Spontankonzert für kranke Kinder
„Münster, ich liebe dich“ wurde am Dienstag veröffentlicht. Den Erlös wird der von Kornelia Jöcker geleitete Menschenkinder-Verlag ohne jeden Abzug – sogar Matthias Wormbs verzichtet auf Honorar – an die Peter-Stiftung weiterleiten, deren Schirmherr Detlev Jöcker ist. Die Peter-Stiftung wiederum unterstützt medizinische Forschungsprojekte, von denen nierenkranke Kinder und Jugendliche profitieren. Deshalb stellten Detlev Jöcker und Matthias Wormbs ihr Lied am Dienstag im KFH-Nierenzentrum am Uniklinikum vor – und gaben bei der Gelegenheit auch gleich ein kleines Spontankonzert für kranke Kinder, ihre Angehörigen, Ärzte und Pflegepersonal.
Die Unterstützung ist sehr willkommen, betont Dr. Eberhard Kuwertz-Bröking, der Stiftungsvorsitzende. Denn in Zeiten niedriger Zinsen könne die Peter-Stiftung längst nicht mehr so viel fördern wie noch vor einigen Jahren, und Spenden gebe es kaum.
Nie richtig gesund
Dabei wäre es enorm wichtig zu erforschen, ob sich die Haltbarkeit von Spendernieren nicht verlängern lasse; im Nierenzentrum gibt es junge Patienten, die haben schon ihre zweite Transplantation hinter sich. „Die Kinder sind ja nie richtig gesund“, sagt Astrid Hellenkamp, die Mutter einer Patientin. „Deshalb ist die gute psychosoziale Betreuung so wichtig.“ Und genau dafür leiste Detlev Jöcker mit seinen Liedern einen wichtigen Beitrag.
„Münster, ich liebe dich“ steht ab sofort auf allen einschlägigen Plattformen im Internet bereit. Eine CD? Die Zeiten sind offenbar vorbei „Das ist der Lauf der Zeit“, meint Detlev Jöcker. „Wir haben uns schließlich auch an die Dampflok gewöhnt . . .“
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