Seit zwei Jahren gibt es den „Veggie-Day“
Münster mag’s vegetarisch
Münster
Der Vorschlag der Bundes-Grünen, einen Veggie-Tag einzuführen, hat in dieser Woche heftige Diskussionen ausgelöst. In Münster gibt es einen solchen Tag bereits seit zwei Jahren. In den Kantinen der Stadtverwaltung kommt das vegetarische Angebot gut an, so der Küchenchef.
Mit ihrer Forderung, einen bundesweiten „Veggie-Day“ einzuführen, haben die Grünen in dieser Woche heftige Diskussionen ausgelöst. In Münster ist ein solcher Tag allerdings schon seit zwei Jahren Realität. Jeden Donnerstag gibt es in den Kantinen der Stadtverwaltung mehrere vegetarische Gerichte, auch zahlreiche andere Kantinen – darunter die Mensen des Studentenwerks – sowie Gaststätten und Restaurants ziehen mit.
An diesem Donnerstag gab es zum Beispiel in den Kantinen der Stadtverwaltung Blumenkohlauflauf und Reibekuchen, das Schweinesteak in Eihülle war das einzige Fleischgericht auf der Speisekarte. „Der Küchenchef berichtet, dass mittlerweile donnerstags zwei Drittel der Bestellungen auf vegetarische Gerichte entfallen“, so Stadt-Sprecherin Sigrid Howest. „Die fleischlosen Gerichte werden inzwischen breit akzeptiert.“ Das sei vor zwei Jahren noch nicht so stark der Fall gewesen.
Und auch an den anderen Wochentagen erfreuten sich vegetarische Gerichte zunehmender Beliebtheit. „Ihr Anteil liegt dann bei etwa zehn Prozent, das ist deutlich mehr als früher“, berichtet Howest. Ihr Fazit: „Vegetarisches Essen hat sich in den städtischen Kantinen etabliert.“
Die Bundes-Grünen fordern in ihrem aktuellen Bundestagswahlprogramm die Einführung eines Veggie-Tages mit vegetarischen und veganen Gerichten. Öffentliche Kantinen sollten dabei eine Vorreiterfunktionen übernehmen. Weniger Fleisch zu essen, sei gut für die Gesundheit, den Tier- und den Klimaschutz, so die Grünen. Einen Zwang solle es allerdings nicht geben. Damit traten die Grünen eine bundesweite Diskussion los.
In Münster wurde diese bereits vor zwei Jahren geführt. SPD, Grüne und Linke verabschiedeten am Ende die Einführung eines Veggie-Donnerstages, bei den anderen Parteien gab es teils heftige Kritik und publikumswirksame Pro-Fleisch-Aktionen.
Die Idee zum vegetarischen Donnerstag hatte damals die Initiative „Münster isst veggie“, der inzwischen auch die Stadt Münster angehört. Indem die Menschen weniger Fleisch essen, werden weniger klimaschädliche Treibhausgase erzeugt, betont die Initiative. Diese würden bei Erzeugung, Verarbeitung und Handel von tierischen Lebensmitteln entstehen. Zudem nehme das Risiko ab, an chronischen Krankheiten wie Übergewicht, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Krebs zu erkranken. Wenn weniger Fleisch verzehrt wird, werde zudem weniger Regenwald zerstört, da der Flächenbedarf für Weiden und Futtermittel abnehme.
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