Landwirtschaft
Nachhaltige Ideen: Zwei vielversprechende Start-ups kommen aus Münster
Münster
Wie innovativ sind Münster und das Münsterland? Zwei Unternehmen im Bereich Landwirtschaft und alternative Energien haben vorgemacht, wie Start-ups richtig Schwung aufnehmen können.
Gleich zwei Start-ups aus Münster sind jetzt einen Schritt weiter in ihrer Unternehmensgeschichte. Und beide setzen auf Ideen zur Nachhaltigkeit, gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Energiekrise. Kerith errechnet Unternehmen eine wirtschaftliche Ersparnis beim Einsatz alternativer Ideen, und Agriportance bietet eine digitale Lösung zur Zertifizierung von Biomethaneinsatz.
Im Digital Hub Münsterland vernetzen sich die Unternehmen
Im Austausch sind beide im Digital Hub Münsterland. Der Hub ist nichts anderes als ein Netzwerk zwischen etablierten Unternehmen, Wissenschaft, Institutionen und frisch gegründeten Firmen, den Start-ups. Er ist Teil der Landesinitiative Digitale Wirtschaft Nordrhein-Westfalen und entstand durch regionale Sponsoren sowie den Verein Münsterland-Digital. Kerith durchlief das Förderprogramm des Hubs, Agriportance war Teil des eng verbundenen Programms Reach an der WWU. Am Hub freut sich daher Chef Sebastian Köffer über den Erfolg der jungen Unternehmen aus Münster.
Sebastian Köffer, Digital Hub Münsterland
„Bei Kerith und Agriportance handelt es sich um sogenannte Scale-ups“, erläutert Köffer. „Das sind Start-ups, die aufgrund ihres Erfolges bereits ausreichend Risikokapital eingesammelt haben, um in den kommenden Monaten stark zu wachsen.“ Netzwerke helfen, aber für den Fortschritt seien die Unternehmen vor allem selbst verantwortlich.
Agriportance besteht seit 2020 und hat inzwischen über 100 Kunden aus ganz Europa und 13 Mitarbeiter. Das Unternehmen hat eine Software entwickelt, die Biomethan-Produzenten mit -Abnehmern in einen automatisierten Austausch bringt. Daneben wird die Zertifizierung der Nachhaltigkeit für die EEG-Vergütung vereinfacht. Mitgründer Henning Dicks ist Landwirt und kennt die Chancen für den Einsatz des Biogases, das die bestehende Gasinfrastruktur nutzen kann.
Siebenstellige Summe vom High-Tech-Gründerfonds
Der High-Tech-Gründerfonds aus Berlin und Bonn lässt Agriportance nun eine siebenstellige Summe zukommen. In Münster sitzt das Start-up in den Räumen der Technologieförderung.
In vielen Büroräumen könnte zudem künftig die Technik des münsterischen Jungunternehmens Kerith Anwendung finden. Obwohl erst 2022 gegründet, arbeitet es bereits mit BMW und Continental zusammen. Keriths Geschäftsidee ist den Energiebedarf von Unternehmen zu berechnen – und mit einer Software anschließend den idealen alternativen und günstigen Mix zu berechnen. Kerith gewann damit den Start-up-Wettbewerb beim Digitalgipfel Euregio. Die Firma entstand am Hafenweg in Münster.
Henning Dicks, Agriportance
Die Scale-up-Phase ist der nächste Schritt von einer guten Idee zum erfolgreichen Unternehmen: „Nur wenige Start-ups schaffen es in diese Phase, was deren besondere Qualität zeigt. Für jede Region – auch im Münsterland – sind solche Start-ups sehr wichtig, weil sie Talente und Kapital in die Region bringen“, erläutert Köffer vom Digital Hub. Agriportance-Gründer Dicks gibt sich zuversichtlich: „Münster und das Münsterland müssen sich bei innovativen Unternehmensideen nicht verstecken.“
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