Neues Instituts-Gebäude für 57 Millionen Euro eingeweiht
Neubau war unausweichlich
Münster
Der Pharma-Campus, das 11 000 Quadratmeter große und mit vielen technischen Raffinessen ausgestattete Gebäude der pharmazeutischen Institute der Universität, ist fertig gebaut und von allen Nutzern bezogen. Am Donnerstag wurde es feierlich eingeweiht.
Am Anfang ertappte sich Dr. Peter Dziemba gelegentlich dabei, vor einer Tür in der falschen Etage zu stehen. Und manche Studenten verlaufen sich auch jetzt, nach Semesterbeginn, im Pharma-Campus. 11 000 Quadratmeter sind ja auch gewaltige Ausmaße für eine Gebäude, selbst wenn es ein großes Uni-Gebäude wie der neue, kammförmig konstruierte Bau zwischen Corrensstraße und Apffelstaedtstraße ist.
Am Donnerstag ist der Neubau der drei pharmazeutischen Institute offiziell eingeweiht worden, der Umzug aller Mitarbeiter und Studierenden sowie die Einrichtung der High-Tech-Labors haben etliche Monate in Anspruch genommen. Peter Dziemba, akademischer Direktor des Instituts für Pharmazeutische und Medizinische Chemie, und seine Kollegen Frank Petereit und Helmut Franke von den Instituten für Pharmazeutische Biologie und Phytochemie sowie für Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie kennen den Bau mittlerweile im Detail. Vorher residierten die drei Institute in getrennten Gebäuden, zwei davon, an der Hittorfstraße gelegen, waren nach nahezu 50 Jahren so sanierungsbedürftig, dass der Neubau „unausweichlich wurde. In die alten Gebäude konnte keine moderne Labortechnik mehr installiert werden“, erklärt Helmut Franke.
Beispiele: In den Labors für Studenten hat jeder der insgesamt 120 Arbeitsplätze nun eine eigene Abluftanlage und jeweils Extra-Anschlüsse für diverse Gase und Flüssigkeiten.
Wenn Brandalarm ausgelöst wird, schließen sich automatisch die Ventile der außerhalb des Gebäudes angesiedelten Gasvorräte. Die Klima- und Gebäudetechnik beansprucht zwei komplette Etagen über den Labor-Gebäude-Teilen. Im zentralen, der Corrensstraße zugewandten Riegel des Baus befinden sich zwei Hörsäle, der Mikroskopiersaal mit 90 Mikroskopen und weitere Seminarräume.
Neben den vielen High-Tech-Geräten sind aber auch einige Veteranen der Pharma-Technologie mit in den Neubau umgezogen. Mit einer Tablettenpresse lernen angehende Apotheker, wie Pillen hergestellt werden. Im Institut steht das neue, gerade angeschaffte Modell neben der die 40 Jahre alten Vorgängerin – ein Anachronismus in all der Moderne.
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