Projekt an der Kanalstraße
Neuer Aa-Verlauf ausgezeichnet
Münster
Parallel zur Kanalstraße hat die Stadt die Aa ökologisch aufgewertet. Dafür ist sie am Montag von der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft (DWA) ausgezeichnet worden. In der Stadtverwaltung ist die Freude groß.
Vor 20 Jahren musste sich die Aa entlang der Kanalstraße noch mit einem engen, von Menschenhand verlegten Betonbett begnügen. Heute ist davon nichts mehr zu sehen: Für 1,1 Millionen Euro ist das Gewässer zwischen November 2017 und Januar 2018 grundlegend ökologisch aufgewertet worden – auch, um Überschwemmungen wie beim Starkregen 2014 in Zukunft zu verhindern.
Jetzt dürfen sich die Stadt Münster und das Ingenieurbüro Sönnichsen & Partner über eine Auszeichnung für das Projekt freuen. Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) hat im Rahmen des Gewässerentwicklungspreises eine Belobigung für die Umgestaltung der „Münsterschen Aa“ ausgesprochen.
Mehr Artenvielfalt
DWA-Präsident Prof. Dr. Uli Paetzel übergab die Urkunde am Montagmorgen an Vertreter der Stadtverwaltung. Ausschlaggebend seien vor allem die markanten Auen-Strukturen, die Integration der Regenwasserbewirtschaftung und die gesteigerte Erlebbarkeit des Gewässers in einem urbanen Raum gewesen. Mehr noch: „Das wird die Artenvielfalt steigern. Weiter so“, appellierte Paetzel.
Wo die Aa früher einfach geradeaus floss, schlängelt sie sich nun kurvenreich durch Auen und Grün und umspielt Baumstümpfe, dicke Wurzeln und Steine. Vögel, Fische und Insekten sind zurückgekehrt – und Familien mit Kindern, die hier seit Abschluss der Maßnahme gerne spielen, wie die Stadt betont.
Weitere Bereiche sollen folgen
In Sachen Aa-Renaturierung sei man „auf einem guten Weg“, so Michael Grimm, Leiter des Amtes für Mobilität und Tiefbau mit Blick auf die Maßnahmen an der Kanalstraße und an der Westerholtschen Wiese. Weitere Bereiche sollen folgen, unter anderem in der Innenstadt.
Als „tolle Maßnahme“ lobte auch Klaus Brockmeier von der Bezirksregierung das jetzt ausgezeichnete Projekt. 80 Prozent der Kosten waren vom Land übernommen worden.
10 Millionen Euro werden verbaut
Und auch für das Ingenieurbüro Sönnichsen & Partner sei die Umgestaltung „eine bedeutende Maßnahme“ gewesen, so Detlef Sönnichsen. Die Aufgabe war durchaus anspruchsvoll, betont er: „Wir mussten eine Menge Gehirnschmalz reinstecken.“ Die „alte Aa“ sei zu tief und zu schmal gewesen, hatte praktisch „nichts Natürliches“. Er berichtet, dass sich mittlerweile unter anderem Libellen und Wasseramseln angesiedelt hätten. Lobend erwähnte Sönnichsen, dass die Stadt die Planungen seines Büros „eins zu eins“ umgesetzt habe.
Im Zusammenhang mit der Renaturierung war auch der Deich entlang der Kanalstraße erhöht werden. Aktuell laufen in dem Bereich noch Straßenbauarbeiten und Arbeiten für ein Wasserpumpwerk. Am Ende, so Amtsleiter Michael Grimm, wird die Stadt insgesamt rund zehn Millionen Euro verbaut haben.
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