Roller-Anbieter Bolt
Neues System soll richtiges Parken von E-Scootern fördern
Münster
Für achtsames Parken von E-Scootern: Der Anbieter Bolt hat eine neue Funktion entwickelt, die falsches Parken reduzieren soll. Wie es funktioniert? Mit künstlicher Intelligenz...
Der E-Scooter-Anbieter Bolt will mit einem neuen System das falsche Abstellen der Roller begrenzen. Mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) werden die Fotos, die Nutzer beim Abstellen machen müssen, überprüft. Identifiziert die KI einen falsch geparkten E-Scooter, erhalten die Fahrer laut Bolt Informationen zum richtigen Abstellen auf das Handy.
Blockiert ist der E-Roller bei Missachtung der Nachricht jedoch nicht. „Wir glauben an Aufklärung und Sensibilisierung“, sagt Balthasar Scheder von Bolt Deutschland.
Erfolgreiche Tests in Stockholm
Das neue System basiert auf einem maschinellen Lernalgorithmus, der mit 150.000 Fotos von geparkten E-Scootern trainiert wurde, um zwischen ordnungsgemäß und falsch – auf Bürgersteigen, Fahrradwegen oder vor Gebäudeeingängen – abgestellten E-Scootern zu unterscheiden.
Erfolgreich getestet wurde das System nach Angaben des Unternehmens bereits in Stockholm, wo es falsch geparkte E-Scooter in 80 Prozent der Fälle erkennen konnte. Durch den darauf folgenden Hinweis an die Nutzer habe die Anzahl der Parkvergehen um 20 Prozent gesenkt werden können.
Die automatische Fotoanalyse führt Bolt ab sofort in allen ihren 57 Standorten in Deutschland ein.
Scharfe Kritik
Anfang dieses Jahres hat Bolt eine neue Sicherheitsfunktion eingeführt, die das Entsperren und Fahren von E-Scootern unter Alkoholeinfluss erschwert. Kürzlich wurde zudem eine Funktion präsentiert, die die Gefahr reduzieren soll, dass abgestellte E-Scooter zu einer Stolperfalle für Blinde und Sehbehinderte werden.
Wegen der oftmals achtlos geparkten Roller hatte es zuletzt von Blindenverbänden scharfe Kritik gegeben. Der Blinden- und Sehbehindertenvereins Westfalen hatte mit dem Ziel der Untersagung des Betriebs von E-Scootern ohne feste Abstellplätze und der sofortigen Beseitigung aller E-Scooter aus dem Stadtgebiet vor dem Verwaltungsgericht geklagt – hatte aber nur in Teilen recht bekommen.
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