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Opposition zur Lewe-Kandidatur: „Ein netter Kerl“
Münster. Mit Zurückhaltung reagiert die Opposition im Stadtrat auf die Bereitschaft von CDU-Chef Markus Lewe, 2009 als Oberbürgermeisterkandidat in die Kommunalwahl zu gehen. „Ich respektiere den Kandidaten Lewe als politischen Gegner“, sagte SPD-Fraktionschef Wolfgang Heuer auf Anfrage. Zu dessen politischem Profil könne er allerdings noch wenig sagen.
Überrascht zeigte sich Heuer von Lewes Entscheidung nicht. „Ich denke, er wird auch am Schluss als Kandidat übrig bleiben.“ Damit werde es das „Elefantenrennen Rot gegen Schwarz“ geben, so Heuers Prognose. Die SPD will Anfang des Jahres einen Oberbürgermeister-Kandidaten benennen.
In der Vergangenheit hatte es immer wieder Spekulationen darüber gegeben, ob die Sozialdemokraten möglicherweise einen grünen OB-Bewerber wie den früheren Dezernenten Gerhard Joksch unterstützen würden. Das hatte nach Informationen unserer Zeitung im SPD-Lager zu Meinungsverschiedenheiten geführt. Die Lewe-Entscheidung wollte SPD-Chefin Svenja Schulze gestern nicht kommentieren. „Das ist eine Sache der CDU.“ Aber sie freue sich auf den Wahlkampf, sagte die Landtagsabgeordnete. Mehr wollte auch FDP-Fraktionschefin Carola Möllemann-Appelhoff nicht sagen : „Die FDP hält sich aus der Frage heraus.“ Sie selbst habe bisher nicht viel mit Herrn Lewe zusammengearbeitet.
Anders dagegen Bürgermeisterin Karin Reismann (CDU): „Ich freue mich“, so gestern ihre erste Reaktion. Lewe sei sympathisch und komme aus der Verwaltung. Aber sie kenne die anderen möglichen Kandidaten nicht.
Als angenehm im Ton, humorvoll, liberal und weltoffen charakterisierte Grünen-Fraktionschef Hery Klas den CDU-Mann Lewe. Er kenne ihn von einem Seminar zur Migrationspolitik, so Klas. „Wählen werde ich ihn nicht, aber ein Bier trinke ich mit ihm.“ Unabhängig von politischen Unterschieden sei Lewe ein „netter Kerl“.
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