1. www.wn.de
  2. >
  3. Münster
  4. >
  5. Petition für bessere Pflege

  6. >

Kundgebung am Uniklinikum

Petition für bessere Pflege

Münster

Die Personalsituation in der Pflege ist dramatisch – so sehen es viele, die in diesem Beruf arbeiten. Die Gewerkschaft Verdi fordert für die Beschäftigten des Uniklinikums Verbesserungen durch einen neuen Tarifvertrag und überreichen der UKM-Verwaltung eine Petition.

Von Karin Völker

Pflegekräfte des UKM überreichten eine Petition, die eine Entlastung der Mitarbeiter fordert. Foto: Oliver Werner

Die Pflegekräfte an den Universitätskliniken in NRW erhöhen ihren Druck für bessere Arbeitsbedingungen. Am Mittwochnachmittag zogen knapp 250 Beschäftigte vor den Sitz der Hauptverwaltung des Universitätsklinikums Münster (UKM) und überreichten dem Klinikvorstand 2546 Unterschriften von Menschen, die das Land als Arbeitgeber auffordern, über einen von der Gewerkschaft Verdi geforderten „Tarifvertrag Entlastung“ zu verhandeln.

Landtagskandidatinnen und -Kandidaten aller größeren Parteien der Münsterland-Wahlkreise außer der CDU und der AfD schlossen sich per Unterschrift den Forderungen an.

Der Ärztliche Direktor erklärt sich solidarisch

Auch der Ärztliche Direktor des UKM, Prof. Dr. Alex Friedrich, unterzeichnete nicht – er erklärte sich aber solidarisch mit den Forderungen. Friedrich, der vor der Übernahme des Chefpostens am UKM elf Jahre in den Niederlanden tätig war, sagte, er sei „erschrocken“ gewesen über den Zustand des hiesigen Gesundheitssystems, was hier geschehe mit Patienten und Mitarbeitenden. „Gesunde Patienten brauchen gesunde Mitarbeiter“, sagte Friedrich – und widersprach so den Pflegekräften nicht, die eine massive Überlastung beklagten.

Für die Aufnahme der Verhandlungen hat die Gewerkschaft ein Ultimatum von 100 Tagen gestellt, von denen am Mittwoch noch 46 Tage Zeit blieben, wie Verdi-Bezirkssekretärin Jutta Schultz erklärte. Der Tarifvertrag soll für bessere Arbeitsbedingungen sorgen durch mehr Personal auf den Stationen – und eine Anleitung der Auszubildenden. Sie seien vielfach schon in der Ausbildung ausgebrannt.

Startseite