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Konflikte in der Pfarrei St. Liudger

Pfarrverwalter Kleymann gibt auf

Münster

Nach Bekanntgabe der Versetzung von Pfarrer Thomas Laufmöller brach in der Pfarrei St. Liudger, zu der Laufmöllers Gemeinde St. Stephanus gehört, Unruhe und laute Kritik aus. Pfarrverwalter Siegfried Kleymann wollte die Situation beruhigen – doch nun hat er aufgegeben.

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In der Pfarrei St. Liudger - hier die Kirche von St. Stephanus - brodelt es weiter. Foto: Oliver Werner (Archivbild)

Der Pfarrverwalter von St. Liudger gibt auf: Dr. Siegfried Kleymann hat Bischof Dr. Felix Genn darum gebeten, ihn von dieser Aufgabe zu entbinden – nun ist der Bischof dieser Bitte nachgekommen, teilte das Bistum am Dienstag mit. Kleymann wollte in der Pfarrei, wo nach der Abberufung von Pfarrer Thomas Laufmöller aus der zu St. Liudger gehörenden Gemeinde St. Stephanus Konflikte ausgebrochen waren, „deeskalierend wirken und konstruktive Schritte in eine gemeinsame Zukunft begleiten“.

Die Situation habe sich aber als so verfahren herausgestellt, dass es ihm nicht möglich gewesen sei, diese Aufgabe nebenberuflich auszuüben, so Kleymann. Der 58-Jährige, der seine Entscheidung auch aus Rücksicht auf seine Gesundheit getroffen habe, will sich nun wieder voll seiner Gemeinde Heilig Kreuz widmen. Das Bistum will kurzfristig einen neuen Pfarrverwalter bestimmen.

Konflikt spitzt sich weiter zu

Nach Angaben des Bistums hatten sich die Konflikte zuletzt weiter zugespitzt. So betonte Laufmöller, der am 1. Juni St. Stephanus verlassen und danach an der Friedensschule und in St. Nikolaus in Wolbeck wirken soll, am 21. Januar in einer Predigt: „Der Bischof hat diese Entscheidung getroffen. Ich habe zu keinem einzigen Zeitpunkt gesagt, dass ich St. Stephanus verlassen möchte.“ Das Bistum unterstrich am Dienstag, dass man es generell für einen guten Stil halte, dass man Kritik demjenigen, den man kritisiert, unmittelbar sage und das nicht über andere Kanäle mache.

Dr. Siegried Kleymann Foto: Bistum Münster

Zugespitzt habe sich die Situation auch durch die Aktivitäten der Gruppe „Nicht mit uns“, die sich für Laufmöllers Verbleib in St. Stephanus einsetzt. Sie lade die Stimmung auf, übe „massiven Druck auf einzelne Menschen in der Gemeinde aus, die anderer Auffassung sind“, so das Bistum. So habe die Gruppe die beiden Vertreterinnen von St. Stephanus im Pfarreirat von St. Liudger zum Rücktritt gedrängt.

Hoffen auf externe Hilfe

Kleymanns Entpflichtung zeige, „wie sehr die Situation aus dem Ruder gelaufen ist“, so Pfarreiratsvorsitzende Dr. Claudia Korsmeier. „Verfahren“ sei sie aber nur in St. Stephanus. Sie hofft, dass die Situation „mit viel Zeit“ und einem externen Moderator gelöst werden könne.

Cyrus van Vught, Pastor in St. Liudger, betont, dass Kleymann alles versucht habe, die Situation zu beruhigen, aber offenbar an Grenzen gestoßen sei. Auch er hofft auf „professionelle Hilfe“. Laufmöller selbst äußerte sich am Dienstag nicht gegenüber unserer Zeitung.

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