Kundgebung von Münster Cares
Pflegekräfte demonstrieren für bessere Bedingungen
Münster
„Nicht am falschen Ende, Spahn!“ - unter diesem Motto sind 154 Pflegekräfte für bessere Pflegebedingungen auf die Straße gegangen. Die Initiative Münster Cares stellt dabei ganz konkrete Forderungen.
Die Initiative Münster Cares, ein Zusammenschluss beruflich Pflegender aus sechs münsterischen Einrichtungen, hat am Donnerstagnachmittag unter dem Motto „Nicht am falschen Ende, Spahn!“ für bessere Pflegebedingungen und eine Reform des Gesundheitssystems demonstriert.
Um 17 Uhr versammelten sich die Teilnehmer am Schloss. Nach einer kurzen Kundgebung setzte sich der Zug aus 154 Demonstranten laut Polizei um 17.48 Uhr in Bewegung. Die Route führte über die Münzstraße, Bült, durch die Innenstadt zum Dom, wo die Abschlusskundgebung stattfindet.
Dort sprachen unter anderem die münsterische Bundestagsabgeordnete und Gesundheitspolitikerin Maria Klein-Schmeink (Die Grünen) und die Linken-Bundestagskandidatin Kira Sawilla.
35-Stunden-Woche gefordert
Münster Cares demonstriert nach eigenen Angaben für eine Reform des Gesundheitssystems durch die Abkehr vom derzeitigen profitorientierten System. Dieses System, sowie die Privatisierung der Krankenversorgung der Menschen hätten über Jahrzehnte finanzielle Fehlanreize bei Arbeitgebern gesetzt. „Immer weniger Pflegende mussten sich um immer mehr Patienten kümmern“, heißt es in einer Stellungnahme. Die Folge sei eine chronische Überlastung der Pflegekräfte und eine schlechtere Versorgung der Patienten.
Sie fordern von der Politik ein sofort greifendes Pflegepersonalbemessungsinstrument in Kombination mit Pflegepersonaluntergrenzen, welches sich am tatsächlichen Pflegebedarf der Patienten orientiert.
Um den Pflegeberuf zu stärken und das System vor einem Zusammenbruch zu bewahren, brauche man reduzierte und verbindliche Arbeitszeiten, so Münster Cares. Außerdem fordert die Initiative die Einführung einer 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich sowie mehr Verbindlichkeit bei der Dienstplansicherheit.
Gegen 19 Uhr war die Kundgebung beendet.
Startseite