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Große Musikparade in der Halle Münsterland

Potpourri der Militärmusik

Münster

Zahlreiche Orchester, Sänger und Tänzer aus mehreren Ländern Europas präsentierten ein breites Programm zwischen traditioneller Militärmusik sowie Rock- und Pop-Arrangements. Einen Höhepunkt bildete der Auftritt des ukrainischen Militärorchesters aus Tschernihiw.

Von Ulrich K. Coppel

Das ukrainische Militärorchester der staatlichen Spezialeinheit des Verteidigungsministeriums aus Tschernihiw und das Alpha Dance Team aus Tschernihiw. Gastdirigent ist Oberst Nicolai Smal. Foto: Ulrich K. Coppel

Militär- und Blasmusikfans kamen am Samstag in zwei Shows der „Musikparade“ in der Halle Münsterland voll auf ihre Kosten. Zahlreiche Orchester, nebst Tänzern und Sängern aus Deutschland, den Niederlanden, Schottland, Irland, Malta und Polen mit hunderten Mitwirkenden präsentierten Kostproben ihrer Programme aus traditioneller Militärmusik und Arrangements aus Rock und Pop. Höhepunkt war der Auftritt des ukrainischen „Militärorchester der staatlichen Spezialeinheit des Verteidigungsministeriums aus Tschernihiw“.

Souverän und wortgewandt führte Moderator Björn Gehrmann durch das rund dreistündige Programm. So seien Scouts der „Musikparade“ auf der Suche nach interessanten Orchestern und Formationen in Malta auf die „Big Friends of Guggen Music“ gestoßen, und verpflichteten die 28 Musiker und 14 Tänzer für ihre bislang ersten Auftritte in Deutschland. Bunt kostümiert spannten die „Big Friends“ einen manchmal nicht ganz intonationssicheren Bogen von Richard Strauss’ bekanntem Sonnenaufgangsthema aus „Also sprach Zarathustra“, „The Final Countdown“ bis zu einem Queen-Medley.

Dudelsäcke und Star-Wars-Filmmusik

Dudelsäcke erinnerten beim Einmarsch der schottisch-irischen Formation „Crossed Swords Pipes & Drums“ mit „Battle of Waterloo“ an Napoleons finale Niederlage. Das Musikkorps Ufhausen bescherte mit Marching-Arrangements bekannter Hits den deutschen Programmteil der „Musikparade“. Filmmusik aus „Star Wars“ gab es vom polnischen „Marinemusikkorps Zeluga“ in typisch blau-weißen Uniformen, während die Show- und Marchingband „Door Friendschap Sterk“ aus den Niederlanden unterhaltsame Standards und Evergreens präsentierte.

Das Alpha Dance Team aus Tschernihiw mit dem Choreografen Oleksandr Mylikow. Foto: Ulrich K. Coppel

Das ukrainische Militärorchester der staatlichen Streitkräfte des Verteidigungsministeriums aus Tschernihiw unter der Leitung von Oberst Nicolai Smal, Gesangssolistin Olga Pechko und das „Alpha Dance Team“ ernteten lang anhaltende, stehende Ovationen mit ihren Programmblöcken aus Militärmusik und bekannter Rock- und Popmusik. Mit dem „Steigerlied“ zu ihrem Auszug bedankten sich die Gäste professionell und ganz folkloristisch-diplomatisch.

Während in der Pause Orchestermitglieder CDs verkauften, sich mit Gästen oder anderen Musikern unterhielten, fanden Orchestermanagerin Svetlana Levina und Choreograf Oleksandr Mylnikov Zeit für ein kurzes Gespräch. Mit Blick auf die fast auf den Tag genau vor einem Jahr begonnene völkerrechtswidrige Invasion russischer Streitkräfte in der Ukraine liegt ihnen die internationale Solidarität besonders am Herzen. „Wir sind für jede Unterstützung sehr dankbar.“ Woran es ihnen am meisten fehle? „An Frieden“.

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