Entsetzen über Randale in der Osnabrücker Innenstadt
Preußen verhängen Stadionverbote gegen 44 Ultras
Münster
Nach der Randale in der Osnabrücker Innenstadt hat der SC Preußen 44 Stadionverbote für das Heimspiel gegen Aalen am Samstag verhängt. Die Polizei ist weiterhin entsetzt über das Verhalten der Münsteraner in der Nacht zum Samstag.
Wenige Tage nach der Randale in der Innenstadt von Osnabrück hat Fußball-Drittligist SC Preußen Münster Stadionverbote gegen 44 gewaltbereite Fans ausgesprochen, die an den schwerwiegenden Straftaten von Freitagnacht beteiligt gewesen sein sollen. Das gab der Verein am späten Mittwochnachmittag bekannt.
Die Preußen stützen sich dabei auf Ermittlungsergebnisse der Polizei, die gegen die Randalierer aus Münster Strafverfahren wegen schweren Landfriedensbruchs eingeleitet hat. Die verhängten Stadionverbote gelten für das nächste Heimspiel gegen den VfR Aalen am Samstag.
Polizei spricht von "Vandalen"
„Mit dieser Maßnahme distanziert sich der SC Preußen in aller Deutlichkeit von Straf- und Gewalttaten, die der münsterischen Fanszene zugeordnet werden und nicht nur beim Verein einen immensen Schaden anrichten, sondern auch die überwältigende Anzahl friedliebender Preußen-Fans und Auswärtsfahrer, denen es allein um den Sport und die Unterstützung der Mannschaft geht, in Verruf bringen“, schreibt der Verein.
Polizei und Sicherheitskräfte in Osnabrück sind weiterhin entsetzt über das Verhalten der Münsteraner. „Die haben sich benommen wie die Vandalen“, sagte ein Polizeisprecher. Die Ermittler ordnen die Straftaten überwiegend Anhängern aus der Ultra-Bewegung „Fiffi-Gerritzen-Kurve“ zu, deren Identität festgestellt worden sei und die bereits vielfältig durch Gewalt aufgefallen seien.
Gegen sie läuft nicht nur das Ermittlungsverfahren. Jeder von ihnen muss auch für ihren Abtransport zum Bahnhof Osnabrück eine polizeiliche Gebühr in Höhe von 71,50 Euro bezahlen.
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Ausschreitungen im Bahnhofsumfeld
Nach dem Drittligaspiel in Bremen waren circa 300 Preußen-Sympathisanten am Bahnhof in Osnabrück umgestiegen. Dabei kam es laut Polizei zu teils schweren Ausschreitungen. 100 bis zu 150 Münsteraner nutzten den Halt, um an zahlreichen Kräften der Bundespolizei vorbeizukommen und mit Gewalt aus der abgeriegelten Bahnhofshalle zu stürmen.
Auf dem Vorplatz zündeten sie Pyrotechnik, schmissen Abfalleimer um und traten gegen Fahrräder. Gezielt wurden Glasflaschen in Richtung Polizei geworfen.
Gut 50 Fans marschierten weiter in die Osnabrücker Innenstadt. Als die inzwischen personell verstärkte Polizei sie dort stellte, griffen die Münsteraner an. Die Randalierer konnten nur mit Gewalt und Pfefferspray gestoppt werden, heißt es.
Die Ermittler haben inzwischen Kontakt zum Deutschen Fußballbund aufgenommen, um bundesweite Stadionverbote zu erwirken. Wenn gegen das lokale Stadionverbot verstoßen wird, wird Strafantrag wegen Hausfriedensbruchs gestellt.
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