Drogenhandel
Problemfall Engelenschanze
Münster
Die Engelenschanze hat sich wieder zum Problemfall entwickelt, der Drogenhandel habe wieder zugenommen. Dies beklagt Ordnungsdezernent Wolfgang Heuer.
Brennpunkt Bahnhofsviertel: Die Polizei führt derzeit „laufend“ Einsätze im Bereich Bahnhofstraße, Bremer Platz, Windthorststraße und Engelenschanze durch. Dies bestätigte am Dienstag ein Behördensprecher. So seien in der vergangenen Woche gleich zwei Drogendealer wegen gewerbsmäßigen Handels mit Betäubungsmitteln festgenommen worden. Bei einer weiteren Kontrolle am Montag fielen den Beamten zwei 18 und 22 Jahre alte Männer auf, die ein gestohlenes Handy in der Tasche hatten.
Unter anderem im Visier der Sicherheitsbehörden: die Engelenschanze. Sie hat sich nach Einschätzung von Ordnungsdezernent Wolfgang Heuer zu einem „problematischen Bereich“ entwickelt – wieder einmal, denn schon früher hielten sich hier Gruppen auf, die in Konflikt mit dem Gesetz gerieten. Aktuell seien auf der Engelenschanze verstärkt Afrikaner anzutreffen, berichtet auch die Polizei.
Einer der Schwerpunkte bei Einsätzen im Bahnhofsviertel ist nach Aussage des Behördensprechers die Bekämpfung der Drogenkriminalität. „Nach unseren derzeitigen Feststellungen halten sich im Bereich rund um den Bahnhof vorwiegend Drogendealer und Kleinkriminelle auf“, so die Polizei. Dabei schwanke die Zahl der Täter. Das könne verschiedene Gründe haben: So gebe es Täter, die Münster umgehend den Rücken kehren, sobald sie polizeilich aufgefallen sind. Auf der anderen Seite kämen Täter nach Münster, die zuvor in anderen Städten aufgefallen sind. Zudem gebe es Straftäter, die verurteilt wurden und nach Verbüßung ihrer Haftstrafe erneut straffällig werden. Eine Festlegung auf bestimmte Nationalitäten bewertet der Polizei-Sprecher als „rein hypothetisch“.
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Auf Anregung unserer Zeitung nahm Ordnungsdezernent Wolfgang Heuer am Dienstag mehrere Orte im Bahnhofsviertel in Augenschein, die wiederholt im Visier der Ordnungshüter stehen oder standen. Dabei betonte Heuer, dass er mit der Situation an der „kleinen“ Bahnhofstraße „nicht einverstanden“ sei – „so kann es nicht bleiben“. Anlieger hatten sich erst vor wenigen Wochen in unserer Zeitung über Drogenhandel und Müllberge direkt vor ihrer Haustür beklagt. Der Polizeisprecher stellte am Dienstag klar, dass sowohl die Gefahrenabwehr als auch die Strafverfolgung gut „durch Polizei und Stadt abgedeckt“ seien.
Diskussion
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