Gräfte an der Promenade färbt sich erneut
Rätsel um Purpur-Teich lüftet sich
Münster
Schwefelpurpurbakterien steht in dem Verdacht, die spektakuläre Verfärbung der Gräfte an der Promenade zu verursachen. Das Umweltamt der Stadt forscht noch.
Passanten trauen ihren Augen kaum: Erneut hat sich das Gewässer zwischen Promenade und Kleimannstraße verfärbt. Betrachtern erscheint der Teich in Farbnuancen von Rosa bis Purpur. Das Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit in Münster kommt den Ursachen der rätselhaften Färbung unterdessen immer näher.
Nach Angaben von Detlev Riep, einem Abteilungsleiter in der Umweltbehörde, werden Gewässer- und Bodenproben im Labor untersucht. Fremdeinwirkung sei es nicht gewesen: „Es wurden keine Chemiekalien oder Farbstoffe in den Proben gefunden“, klärt Riep auf. „Die Färbung entsteht durch Lichtreflexionen, verursacht durch Bakterien.“ Die Mikroorganismen selbst seien jedoch farblos. Im Auge des Betrachters erscheine das Wasser durch die Reflexion des Sonnenlichts, welches auf die Bakterien trifft und zurückgeworfen wird, purpurfarben.
Bakterien unter dem Wasser
„Die Bakterien schweben direkt unter der Wasseroberfläche. Hier und da gibt es Anhäufungen von Bakterien, dort erscheint die Färbung intensiver“, so Riep.
Um welche Bakterien es sich handelt, sei noch unklar. Vermutet werden Schwefelpurpurbakterien. Dieser Verdacht kam auf, da die untersuchten Sedimentproben stark nach Schwefel rochen. Ob das Sediment des Teichs tatsächlich Schwefelsäure enthält, werde sich zeigen. Zudem stehe auch die Analyse der Grundwasserproben noch aus, mit dem der Teich gespeist wird, heißt es weiter.
Mysteriöse Färbung
In den letzten Monaten trat das Phänomen mehrmals auf. Zuletzt berichteten die Westfälischen Nachrichten am 14. Oktober über die purpurfarbene Gräfte, damals noch mit unbekannter Ursache. So mysteriös wie die Färbung kam, verschwand sie auch wieder. Auch diesmal ist unklar, wie lange die Färbung anhält. Dies sei auch abhängig von der Sonneneinstrahlung, so Riep. Wer das Naturspektakel also mit eigenen Augen bestaunen möchte, sollte womöglich schnell sein.
Jedoch sei noch offen, ob die Bakterien ungefährlich sind, heißt es von vonseiten des Umweltamtes.
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