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Kulturforum auf dem Hörsterparkplatz

Renommierte Architekten stellen ihre Parkplatz-Fantasien vor

Münster

Neuer Diskussionsstoff: Jetzt liegen die Entwürfe renommierter Architekten für ein Kultur- und Bildungsforum auf dem Hörsterparkplatz auf dem Tisch.

Dirk Anger

Unter anderem mit diesem Vorschlag könnte die Debatte um die künftige Nutzung des Hörsterparkplatzes neuen Schwung bekommen: Entwurf Büro Kleihues + Kleihues Foto: Kleihues + Kleihues

Mit diesem Aufschlag könnten die bisherigen Planspiele für ein Kultur- und Bildungsforum auf dem Hörsterparkplatz noch einmal an Fahrt aufnehmen: Am Montagnachmittag präsentierten mit Peter Wilson, Jan Kleihues und Jo Coenen drei international renommierte Architekten Entwürfe für ein solches Vorhaben. Das soll neben einem Konzertsaal mit 1200 Plätzen unter anderem Musikschule, VHS und Wohnungen an dieser Stelle vereinen.

Die Ideengeber dieses Projekts jedenfalls trotzen negativer Gutachten und ge­äußerter Ablehnung aus der Stadtspitze: „Weder Verwaltung noch Oberbürgermeister, nur der Rat der Stadt entscheidet, was hier passiert“, erklärte zu Beginn der Vorstellung Hans-Otto Höyng, der zusammen mit Projektentwickler Christoph Deckwitz seit vielen Jahren an der Neugestaltung des Areals arbeitet. Inzwischen bezeichnen sie sich als „private Initiative zur Stärkung der lebendigen Mitte Münsters“.

Entwurf von Büro Bolles + Wilson für den Hörsterparkplatz. Foto: Büro Bolles + Wilson

Vieles scheint aus Sicht der Architekten auf dem Hörsterparkplatz möglich zu sein. Auch wenn Jan Klei­hues (Berlin) gleich einschränkte: „Wir haben Wohnen von vornherein ausgeschlossen, weil wir der Meinung sind, dass das zu viel ist.“ Eine Überfrachtung des vorhandenen Grundstücks hatte – wie berichtet – ein von der Stadt in Auftrag gegebenes Gutachten kritisiert.

Die Ideen von Wilson (Münster) und Coenen (Maastricht) begegnen dieser Kritik – anders als der Kleihues-Vorschlag – mit dem Bau in die Höhe. Gemein ist allen drei Entwürfen allerdings ein sich zum Bült öffnender Platz, der einen neuen belebten Stadtraum schaffen und in allen Fällen einen repräsentativen Eingangsbereich zum geplanten Konzertsaal bilden soll. Außerdem könnten untere Geschosse des benachbarten Hochhauses am Bült, das im Eigentum der Familie Deckwitz steht, für eine Passage oder als Durchgang Richtung Haltestellen am Bült umgebaut werden.

Bei den am Montag gezeigten Entwürfen ließ sich schwerlich von einer Konzerthalle in Hinterhof-Lage sprechen, wie sie das besagte Gutachten skizziert hatte. Peter Wilson stellte, weil in London eingespannt, per ­Videobotschaft sein Hochhaus vor. „Der Hösterparkplatz braucht das“, so seine Aussage mit Blick auf die Stadt-Silhouette. Sein pyramidenartiges „Hy­bridgebäude“ mit mehreren Nutzungen – darunter 100 Wohnungen – krönt ein Panorama-Deck in der 15. Etage.

Entwurf von Jo Coenen. Foto: Jo Coenen & Co

Ein „sehr kompaktes“ ­Gebäude in Kuppelform schwebt Jo Coenen für ein mögliches Kultur- und Bil dungsforum vor – davor verläuft eine verglaste Passage.

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Die drei Baukörper, die Jan Kleihues für den Hörsterparkplatz vorschlägt, orientieren sich dagegen mit ihren Sockeln an der Höhe der umgebenden kleinteiligen Struktur und „vermitteln mit dem Höhenspiel ihrer Laternen zwischen Umgebung und dem bestehenden Hochhaus“, wie es heißt. Zugleich entstehen so neue Altstadt-Gassen.

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