Kommentar
Rosenmontagszug nach Corona: Der Karneval lebt
Münster
Erster Rosenmontagszug nach Corona: Der Karneval in Münster lebt, meint unser Kommentator.
Der närrische Bazillus hat das Coronavirus endgültig aus der Stadt vertrieben. Die Rückkehr des Rosenmontagszugs nach zwei pandemiebedingten Absagen lockte die Menschen – auffällig viele verkleidet – in Scharen auf die Straße. Die Sehnsucht, endlich wieder gemeinsam feiern zu können, war allenthalben spürbar.
Das Brauchtum Karneval bildete dabei die willkommene Gelegenheit, unbeschwerte Stunden zu verleben – das ist nach Corona, aber in Zeiten von Krieg und Klimakrise wohl wichtiger denn je.
Kürzer als vor drei Jahren
Der Zug fiel diesmal etwas kürzer aus als noch vor drei Jahren. Auch ein paar Spielmannszüge mehr hätten der musikalischen Mischung im närrischen Reigen sicherlich gutgetan. Aber die Kapellen spüren die Corona-Folgen, haben sich teils aufgelöst. Und natürlich: Die lokalen Themen waren im Zug mal wieder kaum auszumachen. Eigentlich verwunderlich, schließlich liefern die Politiker im Rathaus doch genug Stoff für die Narretei.


Eines sollten sich die dortigen Entscheider künftig indes sparen: Kleinkarierte Debatten um einen städtischen Zuschuss für den Rosenmontagszug. Wer die glücklichen Gesichter der Feiernden am Montag gesehen hat, dürfte den Stellenwert dieser Veranstaltung für Jung und Alt, Arm und Reich schnell erkennen. Dass bei dieser Auflage dann noch das Wetter fast bis zum Schluss mitspielte, dürfte ein Dankeschön an den scheidenden Rosenmontagsorganisator Helge Nieswandt gewesen sein, der nach dieser Session aufhört. Die wichtigste Botschaft aber lautet: Der Karneval hat Corona gut überstanden!

