Straßenkünstler-Festival im Zoo
Schauen und staunen
Münster
Comedy, Jonglage, Artistik: Im Zoo sorgen an diesem Wochenende jeweils von 11 Uhr bis 18 Uhr internationale Straßenkünstler für Begeisterung.
Oh lalala, da staunt der Steppke nicht schlecht. „Die will da wirklich ganz hoch!“ Und macht sich gleich Sorgen: „Mama, was ist, wenn die da runterfällt?“ Nicole Reckmann beruhigt ihren Filius: „Ich glaube, die Frau hat das ganz doll geübt, da passiert nichts.“ Es ist die Künstlerin „AnneKa Luft“ alias Anne Kauer, die mit ihrer Luftakrobatik mitten auf dem Landoisplatz im Allwetterzoo in der Mittagssonne am Samstag kleine und große Zuschauer in ihren Bann zieht.
Schauen, staunen, lachen, mitmachen – beim 7. Internationalen Straßenkünstlerfestival sorgen an diesem Wochenende viele Akteure dafür, dass – ausnahmsweise – nicht nur die Tiere im Blickpunkt stehen, sondern auch sie selbst. Clowns, Tänzer, Akrobaten, Jongleure, Musiker, Zauberer und Geschichtenerzähler sind an vielen Stellen anzutreffen und garantieren einen Zoobesuch der ganz besonderen Art.
Besucher werden bunt geschmückte Statisten
Lina Vedder ist aus Bremen angereist und erlebt diese Kleinkunst zwischen Tiergehegen zum dritten Mal. „Jedes Mal anders, jedes Mal wieder toll. Diese Künstler sind etwas ganz Besonderes“, findet sie. Ein Kompliment, das runtergeht wie Öl, so etwas hört Nicolas Leibel nur zu gern. Zusammen mit Steffi Stephan und dem Allwetterzoo hat er das Festival mittlerweile zum siebten Mal auf die Beine gestellt – und freut sich, dass es bei den Besuchern offenbar gut ankommt.
Die sind übrigens immer auch gern als Statisten und Mithelfer willkommen. Wer zum Beispiel an Teodoro Fernández vorbeischlendert oder im Publikum verharrt, der kann sich unversehens an dessen Seite wiederfinden. Zur größten Belustigung der anderen Zuschauer müssen sich die „Auserwählten“ mit bunten Hütchen und Hawaiiketten schmücken und dem Künstler assistieren. Der Spanier ist Clown-Trainer, aber er hängt auch mit Herzblut an seiner eigenen Shownummer, für die er beim „grande finale“ viel Applaus erntet.
Motto: „Geld im Hut tut Künstlern gut“
Und dazu klimpern bei den einzelnen Künstlern auch Münzen in den aufgestellten Hüten, manchmal sind es auch Scheine, die hineinfallen. So sei es erwünscht, betont Nicolas Leibel. „Geld im Hut tut Künstlern gut“ lautet das Motto auch auf den Flyern, denn die Akteure, so erläutert er, bekommen für ihre Auftritte keine Gage, sondern eine bescheiden bemessene Aufwandsentschädigung. „Wir möchten gern, dass das Publikum die Darbietungen selbst honoriert – jeder so, wie er es für richtig hält.“
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