1. www.wn.de
  2. >
  3. Münster
  4. >
  5. Schickes Grün in Kinderhaus

  6. >

Aktion „Gutes Morgen Münster“

Schickes Grün in Kinderhaus

Münster

Bei der Aktion „Gutes Morgen Münster“ werden Münsteraner aufgefordert, interessante Projekte und Initiativen zu melden, die für Münsters Zukunft wichtig sein könnten. Als eines von vier Referenzprojekten gilt die Grünschleife in Kinderhaus.

Klaus Baumeister

Ehrenamtliche Helfer aus Kinderhaus sorgen regelmäßig dafür, dass ihre Grünschleife besonders schön aussieht. Und die Stadt spart bares Geld. Foto: Stadt Münster

Die Grünschleife in Kinderhaus ist ein Park, für den die Stadt Münster im Jahr 6000 Euro aufwendet. Wolfram Goldbeck arbeitet bei der Stadt, er kann diese Zahl einordnen: „Wenn in der ganzen Stadt die Unterhaltung öffentlicher Grünflächen so günstig wäre wie hier, dann könnte Münster eine Menge Geld sparen.“

Damit ist auch klar, dass die Grünschleife eben mehr ist als ein Park. Sie ist ein Beispiel für Bürgerengagement, sie ist der Identifikationspunkt eines ganzen, nicht immer unproblematischen Quartiers. Und sie ist der Grund, warum aus Goldbeck, dem Mitarbeiter im Grünflächenamt, von Zeit zu Zeit ein „grüner Streetworker“ wird. So jedenfalls sieht er sich selbst.

Ganz abgesehen davon: Die Grünschleife in Kinderhaus ist ein so überzeugendes Beispiel für Zukunftsgestaltung in Münster, dass es die Organisatoren von „Gutes Morgen Münster“ zu einem von vier Referenzprojekten ausgewählt haben, die in dieser Zeitung vorgestellt werden.

Aber der Reihe nach: 2008 wurde das Programm „Soziale Stadt“ in Kinderhaus aufgelegt. Ganz vorne mit dabei: Thomas Kollmann, Geschäftsführer der Begegnungsstätte Sprickmannstraße. Die Grünschleife neben dem dicht besiedelten Straßenzug hatte sich „zum Angstraum entwickelt, einfach nur schrecklich“.

Als der Grünflächen-Experte Goldbeck gefragt wurde, ob er im Rahmen eines Bürgerprojektes die Neugestaltung leiten wollte, winkte er erst ab: „Bürgerengagement in Kinderhaus, das klappt doch nie“, so sein Vorurteil.

Die Realität spricht seit 2008 eine andere Sprache: Zwei Mal im Jahr beteiligen sich jeweils mindestens 50 Kinderhauser an der Pflege des Parks. Darüber hinaus schauen acht Ehrenamtliche regelmäßig nach dem Rechten. „Es ist sauberer geworden, wir haben keine Probleme mehr mit Vandalismus, die Menschen sind einfach gern hier“, beschreibt Kollmann die positiven Folgewirkungen.

Die Arbeitsteilung ist dabei ganz simpel: Das städtische Grünflächenamt stellt Material und Geräte, die Kinderhauser stellen die Men-Power. Und Wolfram Goldbeck schlüpft in die Rolle des Bauleiters . . .

Startseite