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Aktion „Ein Rucksack voller Hoffnung“ startet am Samstag

Schüler helfen Obdachlosen

Münster

Mit der Aktion „Ein Rucksack voller Hoffnung“ wollen die Schüler Aurelius Thoß und Sebastian Jeising am Samstag (7. März) Obdachlosen helfen. Ihr Engagement geht aber noch weit darüber hinaus.

Tarkan Bagci

Sebastian Jeising (l.) und Aurelius Thoß sammeln am Samstag vor dem Bankhaus Lampe für Obdachlose. Foto: bag

„Kannst du mir Tabletten besorgen?“, fragt Alfred mit zittriger Stimme. Er hat Parkinson und lebt auf der Straße. Um an Medizin zu kommen, ist er auf andere angewiesen. Auf Leute wie Aurelius Thoß. Keine zwei Minuten später, und der 17-jährige Schüler kommt mit den Tabletten aus der Apotheke wieder.

Aurelius wollte eigentlich mit Alfred sprechen, um einen Aufsatz für einen Wettbewerb zu schreiben. Am Abend liegt er aber noch lange wach im Bett und überlegt: Es war so einfach zu helfen. Er musste nur auf Alfred zugehen und ihm zuhören. Das könnte man doch öfters machen.

Den Wettbewerb hat er längst vergessen. Stattdessen grübelt er über Konzepte nach, die zwischen Obdachlosen und hilfsbereiten jungen Menschen vermitteln könnten. „Aber ich wusste, alleine kann ich meine Ideen nicht umsetzten“, sagt Aurelius. Da stößt er über einen Artikel in einer Obdachlosenzeitschrift auf den 15-jährigen Sebastian Jeising. Zusammen mit dem Arbeitsbereich Sozialpädagogik der Uni Münster arbeiten sie an einem Unterrichtskonzept. Schritt für Schritt sollen Schüler erst theoretisch, dann persönlich mit Obdachlosen und ihrer Welt vertraut gemacht werden. Dadurch wollen sie Berührungsängste ab- und Verständnis aufbauen.

Um über das langfristige Projekt hinaus direkt Hilfe zu organisieren, starten die Schüler in Kooperation mit der Aids-Hilfe und „Draußen“ die Spendenaktion „Ein Rucksack voller Hoffnung“. Für die Aktion sammeln sie am Samstag (7. März) vor dem Bankhaus Lampe Spenden für Obdachlose. Mit diesen wollen sie Rucksäcke füllen, die sie im Anschluss persönlich verteilen. „Auch Geldspenden sind willkommen. Damit können wir fehlende Artikel in den Rucksäcken aufstocken“, so Sebastian. Für weitere Aktionen suchen die beiden Mitstreiter.

Alfred wohnt mittlerweile in einer Wohngemeinschaft, ist aber immer wieder auch in der Innenstadt anzutreffen. „Ich schau öfters mal nach ihm, und wir reden ein wenig“, sagt Aurelius.

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