Bündnis Seebrücke demonstriert vor ZUE
Selbstbestimmtes Wohnen für Flüchtlinge
Münster
Am Samstag demonstrierten rund 50 Menschen vor der zentralen Flüchtlingsunterkunft auf dem Gelände der York-Kaserne. Die schlechte Unterbringung dort sei darauf ausgelegt, Menschen vor der Flucht abzuschrecken.
Für die rund 50 Demonstranten der Seebrücke, die am Samstagmittag vom Stubengassenplatz in der City bis zur Zentralen Unterbringungseinrichtung am Albersloher Weg in Gremmendorf radeln, geht es nicht nur um das „Bleiberecht für alle“, wie es auf den Transparenten am Zaun der ehemaligen Kaserne zu lesen ist.
„Die Heizung fällt in der kältesten Zeit des Jahres aus, immer wieder gibt es Corona-Ausbrüche, und deshalb sind wir grundsätzlich gegen diese zentrale Zwangsunterbringung von Flüchtlingen“, so der Tenor in den kurzen Reden auch von Betroffenen.
In den Nächten war es bitterkalt
Und dass es besonderes in den Nächten bitter kalt war, bestätigen viele der Bewohner. „Die Menschen, die dort gezwungen sind zu wohnen, bleiben der Kälte ausgesetzt. Das ist nicht nur äußerst ungemütlich, sondern eklatanter Ausdruck dessen, wie das deutsche Migrationsmanagement Menschen behandelt, die hier neue Lebensmöglichkeiten suchen“, so Timea Kurzhals von der Seebrücke Münster.
Insgesamt sei diese Art von Unterbringungseinrichtungen „Mist für die Menschen, die da leben müssen“. Sie seien darauf ausgelegt, Menschen zu isolieren, ihnen elementare Rechte zu nehmen und den Alltag zu erschweren“, meinen die Demonstranten. Das sei aber gewollt und „Teil des europäischen Abschottungssystems, die Menschen entwürdigen, entmutigen und abschrecken soll“, so Kurzhals.
Dezentrales und selbstbestimmtes Wohnen
Stattdessen fordern die Seebrücke und mit ihr auch viele vergleichbare Organisationen ein „dezentrales und selbstbestimmtes Wohnen“ für Flüchtlinge, die in Deutschland einen Neuanfang wagen wollen.
Scharf kritisiert wird in diesem Zusammenhang die „repressive, menschenfeindliche und angeblich geordnete Migrationspolitik“, weil sie auf Isolierung und Entmündigung setze. Und das müsse „sofort aufhören“.
Startseite